Erdbeben Mw 5,6 auf Java verursacht Todesopfer
Datum: 21.11.22 | Zeit: 06:21:11 UTC | 6.78 S ; 107.08 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,6
Heute Morgen gab es ein starkes Erdbeben auf der indonesischen Insel Java. Es hatte eine Magnitude von 5,6. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 38 km östlich von Bogor lokalisiert. Es folgten zahlreiche Nachbeben. Ersten Angaben zufolge soll es Schäden und Todesopfer gegeben haben. Das Beben ist noch aus einem anderen Grund brisant, denn es manifestierte sich am Fuß des Vulkans Gede und könnte eine Eruption des Vulkans triggern. Beim Gede handelt es sich um einen Komplexvulkan mit 2 Gipfeln. Der letzte Ausbruch fand 1957 statt. Bis dahin brach der Vulkan alle paar Jahre aus. Im 20. Jahrhundert wurden 10 Eruptionsphasen dokumentiert. Seitdem war der Gede ruhig, sieht man einmal von sporadischen vulkanotektonischen Erdbeben und fumarolischer Tätigkeit ab. Im September gab es an 2 Tagen eine Häufung von insgesamt 22 vulkanotektonischer Erdbeben. Vom Gipfel des 3026 m hohen Feuerbergs kann man an klaren Tagen Jakarta sehen, die Hauptstadt des indonesischen Archipels. Dort war der Erdstoß heftig zu spüren gewesen. Hochhäuser schwankten.
Mittlerweile sind weitere Einzelheiten zu den Folgen des Erdbebens bekannt geworden. Es starben mindestens 49 Menschen und es gab fast 700 Verletzte. Die Opferzahlen könnten weiter steigen. Die genauen Ausmaße der Zerstörungen sind auch noch nicht bekannt. Am stärksten betroffen ist die Stadt Cianjur, die gut 5 km südöstlich des Epizentrums liegt. Dort gab es starke Schäden an der Infrastruktur. Einige Gebäude stürzten ein. Dach- und Fassadenteile fielen auf die Straßen und trafen Passanten. In den sozialen Medien sind Videos mit blutüberströmten Menschen zu sehen. Außerdem kam es zu mindestens einem Erdrutsch, der eine Straße blockiert.
Starke Erdbeben sind in Indonesien alles andere als selten. Aufgrund der einfachen Bauweise vieler Gebäude, entstehen schnell große Schäden, selbst wenn man es anhand der Magnitude nicht vermuten würde. Zahlreiche Häuser stürzen wie Kartenhäuser ein. Hinzu kommt, dass die Lage des Epizentrums in einem Tal, umgeben von Vulkanen die zerstörerische Wirkung der Erdbebenwellen verstärkt haben könnte, indem sie mehrfach reflektiert wurden und sich summierten.
Ich war selbst einmal Zeuge so eines Erdstoßes auf Java. Damals ereignete sich das Beben in Nähe des Vulkans Merapi, der zu diesem Zeitpunkt bereits aktiv war.
Inzwischen ist das Ausmaß der Katastrophe bekannt. Die Schäden haben sich als sehr große erwiesen. Es starben mindestens 160 Menschen.