Erdbeben Mw 6,7 vor der Südküste der Philippinen
Datum 17.11.23 | Zeit: 08:14:13UTC | Lokation: 5.644 ; 125.096 | Tiefe: 70 km | Mw 6,7
Heute Morgen erschütterte ein starker Erdstoß der Momentmagnitude 6,7 den Süden des philippinischen Archipels. Das Epizentrum lag offshore vor der Insel Mindanao und wurde vom EMSC 23 km südsüdöstlich von Glan verortet. Zum Glück lag das Hypozentrum mit 70 km vergleichsweise tief, sodass die Auswirkungen an der Oberfläche weniger stark ausfielen, als man anhand der Magnitude vermutet hätte. So gab es bis jetzt keine Meldungen über größere Schäden und auch Tsunamialarm wurde nicht gegeben. Dennoch wurde das Erdbeben in einem großen Umkreis wahrgenommen und dem EMSC liegen zahlreiche Meldungen von Bebenzeugen vor. Die Menschen nahe des Epizentrums beschreiben den Erdstoß als außerordentlich stark, und für sie war es der stärkste Erdstoß seit 2019. Selbst aus dem fast 500 km entfernten Manado auf der indonesischen Insel Sulawesi konnte das Beben gespürt werden. In der Region zwischen Indonesien und den Philippinen liegen zahlreiche aktive Inselvulkanen, darunter die Vulkane Awu, Karangetang, Dukono und Ibu. Aller drei Vulkane sind aktiv oder zeigen zumindest Anzeichen vulkanischer Unruhe, und es ist interessant zu beobachten, ob sich hier die Aktivität aufgrund des Bebens verstärken wird.
Wie das Vorhandensein zahlreicher Vulkane vermuten lässt, liegt die Erdbebenregion am Pazifischen Feuerring, einem Gebiet mit hoher seismischer Aktivität und vielen Vulkanausbrüchen, aufgrund der Verschiebung und Kollision mehrerer tektonischer Platten. Die Tektonik der südlichen Philippinen wird von der komplexen Interaktion mehrerer tektonischer Platten beeinflusst, denn hier stößt die Philippinenplatte mit der Pazifischen Platte, der Sundaplatte und der Platte Eurasiens zusammen.
Einige Teile der südlichen Philippinen werden von der Subduktion der Philippinischen Platte unter die Eurasische Platte beeinflusst. Dies hat zur Bildung von Tiefseegräben, Vulkanen und Inselbögen geführt. Von Süden her kommen mehrere Verwerfungszonen, die vor der Südküste Mindanaos auslaufen. Westlich des Epizentrums liegt z. B. die Cotabato-Störung, so dass sich das Beben nur schwer einer Störungszone zuordnen lässt. Die Tiefe des Hypozentrums lässt vermuten, dass sich der Erdstoß an einem Stück subduzierter Kruste ereignete und nicht direkt an einer Störung.