Update 11.02.21: Während der Tsunami-Alarm gestern Abend wieder aufgehoben wurde, ohne dass es zu einer katastrophale Welle gekommen wäre, gehen die Erdbeben bei den Loyalty-Inseln weiter. Mittlerweile zeigt das EMSC 54 Erdstöße an, von denen die allermeisten Magnituden von 5,0 oder mehr haben. So einen Schwarm an starken Erdbeben konnte ich bisher selten beobachten.
Die Erdbeben stehen im Zusammenhang mit der Subduktion entlang des Neuen Hebriden Grabens (Vanuatu-Graben) im Süden des Fidschi-Beckens. Dort grenzt die Indo-Australische Platte an die Mikroplatte der Neuen Hebriden und wird subduziert. Aufgrund der komplexen Tektonik der Region, findet sich hier eine der seismisch aktivsten Zone der Erde. In den letzten 25 Jahren ereigneten sich am Vanuatu-Graben mehr als 20 Erdbeben mit Magnituden größer als 7. Im Jahr 2019 gab es direkt bei Vanuatu einen ähnlich intensiven Erdbebenschwarm. Damals liefen die Lavaseen auf Ambrym ab.
Update 16.30 Uhr: Die Magnitude wurde zum 2. Mal korrigiert und beträgt nun Mw 7,7. Es wurde offiziell Tsunami-Alarm gegeben. Gefährdet sind Fidschi, Salomonen, Neu Kaledonien und Vanuatu. Sollte es zu einem großen Tsunami gekommen sein, dann wären auch die Nordküsten von Australiens und Neuseelands, sowie Indonesien gefährdet.
Update 15.00 Uhr: Die Werte zum Erdbeben wurden vom EMSC nach unten korrigiert. Demnach beträgt die Magnitude nun 7,2 und die Tiefe 10 km. Das relativiert die Tsunamigefahr ein wenig.
Originalmeldung: Die Region der Loyalty-Inseln wurde soeben (13:19:57 UTC) von einem Starkbeben der Magnitude 7,6 erschüttert. Das Epizentrum wurde 401 km östlich von Tadine auf Neu Kaledonien lokalisiert. Der Erdbebenherd lag in nur 2 km Tiefe. Sollten sich die Angaben bestätigen, dann droht meiner Meinung nach ein Tsunami. Dem Starkbeben vorangegangen waren mehrere Beben mit Magnituden zwischen 6,2 und 5,7.
Hier findet ihr die Meldung auf Englisch.