Sonneneruptionen verursachten Sturm geladener Teile – Polarlichter erwartet
In den vergangenen Tagen zeigte sich die Sonne von ihrer besonders aktiven Seite und erzeugte fünf größere Coronale Massenauswürfe, die in Form von Sonnenstürmen durch das Weltall rasen. Die Sonneneruptionen gingen dabei von dem Sonnenflecken-Cluster 3664 aus, der in Richtung Erde zeigt. Der Cluster hat den 16-fachen Erddurchmesser.
Die NOOA gab eine Meldung heraus, dass Sonnenstürme auf die Erde zurasen, die unseren Planeten am Freitagnachmittag treffen und sich über das Wochenende auswirken werden. Es werden geomagnetische Störungen der Kategorie G4 erwartet. Dabei könnten nicht nur Polarlichter bis weit in den Alpenraum vordringen, sondern auch empfindliche Infrastruktur wie Satelliten- und Kommunikationssysteme gestört werden. Eine entsprechende Warnung ging an die Betreiber der Infrastruktur heraus.
Die G-Klassifizierung ordnet geomagnetische Stürme bestimmter Stärke zu.
- G1: Schwache geomagnetische Störung
- G2: Mäßige geomagnetische Störung
- G3: Starke geomagnetische Störung
- G4: Schwere geomagnetische Störung
- G5: Extrem starke geomagnetische Störung
Astronomen weisen darauf hin, dass diese Sonnenaktivitäten aufgrund des elfjährigen Zyklus der Sonne aktuell weiter zunimmt. Die Sonnenaktivität durchlebt in diesem elfjährigen Zyklus ein Aktivitätsminimum und ein Maximum, wobei der Trend momentan zu letzterem geht. Das Maximum wird für nächsten Jahr erwartet, wobei die Sonnenaktivität bereits jetzt ungewöhnlich hoch ist.
Wenn die geladenen Teilchen auf die Erde treffen, können sie das Magnetfeld verformen und geomagnetische Stürme auslösen, die zur Bildung von Polarlichtern führen. Die aktuellen Prognosen deuten darauf hin, dass Polarlichter vor allem in Norddeutschland, aber auch im Alpenraum zu beobachten sein könnten.
Obwohl die Wahrscheinlichkeit von Kommunikationsausfällen durch diese Sonnenstürme erhöht ist, wird ein schwerwiegender Ausfall der Technologie derzeit nicht erwartet. Dennoch warnen Fachleute vor der Möglichkeit extremer Sonnenstürme, die schwerwiegende Folgen haben könnten, die bis in die Kategorie Naturkatastrophen reichen. Extrem starke Sonneneruptionen stehen im Verdacht, Massensterben auf der Erde auslösen zu können.
Es gibt Beispiele aus der Vergangenheit, als die Erde knapp katastrophalen Auswirkungen entging. Im Jahr 2012 hätte ein massiver Sonnensturm, der kurz nach dem Vorbeigang der Erde geschleudert wurde, potenziell die gesamte elektrische Infrastruktur beeinträchtigen können, indem er Strom- und Kommunikationsnetze lahmlegte. Im Jahr 2003 verursachte ein G5-Sturm Stromausfälle in Schweden und Südafrika.