Am Himmel ist derzeit viel los, und das bei schönstem Wetter, das uns die Chance bietet, die aktuellen Himmelsphänomene zu beobachten, allerdings zu verschiedenen Tageszeiten: Wer mit einem Fernglas bzw. Teleskop mit Sonnenschutzfolie oder einem UV-Sperrfilter ausgestattet ist, kann derzeit besonders viele Sonnenflecke beobachten. Nachts können Polarlichter und Sternschnuppen zu sehen sein.
Sonnenmaximum erreicht – höchste Anzahl an Sonnenflecken seit mehr als 20 Jahren
Im Juli hatte die Sonne offenbar ihr Aktivitätsmaximum erreicht, als der höchste monatliche Durchschnitt der sogenannten Sonnenfleckenrelativzahl gemessen wurde. Am 18. Juli 2024 erreichte dieser Wert den höchsten Tageswert seit Juli 2002.
Die Sonne befindet sich derzeit im Maximum ihres 11-jährigen Zyklus, einer Phase, in der vermehrt Sonnenflecken entstehen. Diese erhöhte Aktivität der Sonne führt zu häufigeren Sonnenstürmen, die unter bestimmten Bedingungen Nordlichter sogar in mittleren Breiten entstehen lassen können. Bereits im November 2023 und Mai 2024 waren Nordlichter zu sehen, die bis in den Alpenraum und Norditalien vordrangen. In den kommenden zwei Jahren bestehen weitere Chancen, dass Nordlichter auch in Mitteleuropa sichtbar werden, insbesondere bei einem starken Sonnensturm, klarem Himmel und langer Dunkelheit. Letzteres Kriterium trifft aktuell noch nicht ganz zu, auch wenn die Tage wieder merklich kürzer werden. Dennoch gab es gestern Polarlichter über Teile von Deutschland zu sehen. Am schönsten waren sie im Bereich der Nordseeküste, aber sogar aus Bayern gibt es Polarlichtsichtungen.
Neben der optischen Erscheinung der Nordlichter können geomagnetische Stürme, die durch die erhöhte Sonnenaktivität ausgelöst werden, moderne Infrastrukturen wie Stromnetze, GPS-Systeme und Kommunikationssysteme beeinträchtigen. Die Forschung zum Weltraumwetter, die in den letzten 30 Jahren intensiviert wurde, hat gezeigt, dass solche Stürme verheerende Auswirkungen auf heutige Technologien haben könnten.
Sternschnuppenstrom der Perseiden erreicht Maximum
In der Nacht von Montag auf Dienstag gibt es noch ein weiteres Himmelsphänomen zu bestaunen: Dann erreicht der jährlich wiederkehrende Sternschnuppenstrom der Perseiden ihr Maximum.
Sie entstehen, wenn die Erde die Umlaufbahn des Kometen Swift-Tuttle kreuzt und dabei auf eine Vielzahl von kleinen Staub- und Gesteinspartikeln trifft, die der Komet hinterlassen hat. Diese Teilchen verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre und erzeugen die charakteristischen Lichtspuren, die als Sternschnuppen bekannt sind. Die Perseiden sind nach dem Sternbild Perseus benannt, aus dem sie scheinbar hervorgehen. Während ihres heutigen Maximums kann man mit 60 bis 100 sichtbaren Meteoren pro Stunde rechnen.