Die NOAA meldet einen Flare der Kategorie X8,7 – Stärkster Flare des aktuellen Zyklus
Gestern Abend kam es auf der Sonne erneut zu einer Eruption geladener Teilchen. Laut dem US-amerikanischen Dienst NOAA, der der NASA unterstellt ist, handelte es sich um die stärkste Sonneneruption des aktuellen Zyklus, der eine Periode von 11 Jahren aufweist, und wurde als ein Sonnensturm der Kategorie X8,7 eingestuft. Damit war er stärker als der Sonnensturm, dessen Auswirkungen die Erde am letzten Wochenende zu spüren bekam: In der Folge kam es zu starken Polarlichtern, die praktisch den gesamten Globus umspannten. Außerdem meldeten die Satellitenbetreiber einige Störungen, darunter der von Elon Musk betriebene Starlink-Internetservice und die NOAA selbst, bei der ein Satellit in den Schutzmodus überging und sich stumm schaltete. Auch diesmal könnte es zu Beeinträchtigungen in der Kommunikation kommen, doch weltweite Polarlichter werden nicht erwartet. Obwohl sich wieder der gleiche Sonnenfleck-Cluster 3664 für den Strahlungsausbruch verantwortlich zeigte, hat er sich relativ zur Erde weitergedreht, sodass uns der Sonnensturm nicht direkt trifft.
Die Sonne rotiert ebenfalls um sich selbst, allerdings ist diese Rotation nicht überall auf der Sonne gleich schnell: Da sie aus Gas besteht, kann sie sich diesen Luxus leisten. Am schnellsten ist die Sonnenrotation auf der Äquatorebene, dort beträgt die Geschwindigkeit 2 km/s, während sie an den Polen nur mit 0,5 km/s bewegt. Für eine komplette Rotation am Äquator braucht die Sonne 25 Erdentage. Der Sonnenfleck-Cluster 3664 liegt südlich des Äquators und bewegt sich somit ziemlich schnell. Das heißt aber auch, dass er sich in gut drei Wochen wieder auf die Erde richtet. Sollte die Aktivität entsprechend anhalten, könnten wir wieder direkt von Sonnenstürmen getroffen werden, die dann einen geomagnetischen Sturm im Erdmagnetfeld verursachen, was zu den bekannten Polarlichtern führt.
Sonnenstürme entstehen durch komplexe Interaktionen von magnetischen Feldern in der Sonnenatmosphäre, insbesondere in Regionen mit hoher Sonnenfleckaktivität. Wenn diese magnetischen Felder instabil werden, können sie geladene Teilchen in den Weltraum schleudern, was als Sonneneruption oder Sonnensturm bekannt ist.