Monitoring Sinabung
Die Observierung des Vulkans Sinabung obliegt dem VSI (Volcanological Survey Indonesia), das dem PVMGB unterstellt ist. Im Ort Simpang Empat (Karo-Regierungsbezirk) wurde ein kleines vulkanologisches Observatroium eingerichtet, in dem die Fäden der verschiedenen Messstationen am Vulkan zusammenlaufen.
Mit den ersten Anzeichen des Erwachens, wurde das Instrumentennetzwerk um de Vulkan stark ausgebaut. Das Geschah unter Zusammenarbeit der indonesischen Vulkanologen mit dem USGS-USAID-Vulkan-Katastrophenhilfsprogramm und dem Forschungsinstitut für Katastrophenvorsorge der Universität Kyoto. Das ursprünglich rudimentäre seismische Netzwerk wurde stark ausgebaut und auf 6 Breitband-Stationen aufgerüstet, von denen eine am Nachbarvulkan Sibayak installiert wurde. Ein 7. seismisches Messgerät (ein Einkomponenten-Kurzzeit-Seismometer) wurde in der Nähe der Stadt Sukanulu installiert. Dieses Seismometer ist die Referenzstation für die Ereignisklassifizierung.
Im Jahr 2011 kamen weitere Stationen dazu. Hierzu zählten geodätische Messstationen mit Inklinometer und GPS-Punkten, Gas-Spektrometer. In regelmäßigen Abständen werden Lava- und Gasproben am Vulkan entnommen und im Labor untersucht. Die Fernerkundung wird via Satellit durchgeführt. Gelegentlich werden ferngesteuerte Flugzeuge, bzw. Drohen eingesetzt.
Da der Vulkan über 100 Jahre lang ruhte und niemand mit einer Eruption gerechnet hatte, ist die unmittelbare Umgebung des Vulkans dicht besiedelt werden. Mit seinem Erwachen im Jahr 2010 änderte sich das schlagartig. Mehrere Dörfer wurden evakuiert, da sie im direkten Wirkungskreis pyroklastischer Ströme lagen. Einige Siedlungen wurden zerstört und mussten dauerhaft aufgegeben werden. Für die Vulkanologen stellte der Vulkan eine gutes Studienobjekt dar und es wurden viele moderne Verfahren erprobt, darunter die seismische 3d-Tomografie.
Der Sinabung förderte einen Lavadom, von dem zähe Lavaströme abgingen. An Front und Seite der Lavaströme kam es zu Kollapsereignissen und es entstanden pyroklastische Ströme. Wissenschaftlich wurden sie hier erstmals beschrieben und heißen seitdem werden entsprechende Eruptionen als „Sinabung Typ“ beschrieben. Im Jahr 2019 beruhigte sich der Vulkan wieder. Seitdem ist er nur seismisch aktiv.