Gestern Abend begann der Sierra Negra mit einer Eruption. Der Vulkan liegt auf der Galapagos-Insel Isabela, nur wenige Kilometer vom La Cumbre auf der Isla Fernandina entfernt. Dieser Vulkan war erst vor 10 Tagen ausgebrochen. Die aktuelle Eruption ist vom gleichen Typ wie der Ausbruch des La Cumbre: es öffnete sich eine Spalte, aus der Lavafontänen eruptieren. Diese speisen Lavaströme, die auf dem Weg zum Meer sind. Es wurden 50 Personen evakuiert, welche bei Gastfamilien untergekommen sind. Der Zugang zum Vulkan wurde gesperrt und die Alarmstufe „orange“ ausgerufen.
Wenige Stunden vor dem Vulkanausbruch ereignete sich eine seismische Krise, über die in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ diskutiert wurde. Viele der Beben hatten Magnituden im 3er Bereich und lagen in Tiefen zwischen 6 und 1 km. Die stärkste Erschütterung brachte es auf M 5,3. Der finale Magmenaufstieg muss schnell gegangen sein. Vor der Eruption hörten Mitarbeiter des Nationalparks Geräusche wie von einem Blasebalg. Bereits seit 2 Jahren wurde starke Inflation und ein Anstieg der Seismik registriert. Der Ausbruch kam somit nicht völlig überraschend.
Gehäuftes Auftreten von Vulkanausbrüchen?
Diskutiert (und oft gestellt) wurde auch die Frage, ob es tatsächlich eine Häufung von Vulkanausbrüchen in der letzten Zeit gibt? Viele Wissenschaftler verneinen dies und sagen, dass es statistisch gesehen keine Hinweise dafür gebe, dass Vulkanausbrüche gehäuft vorkommen. Meine persönliche Beobachtung sagt hingegen, dass es sehr wohl eine Häufung gibt. Seit einem 3/4 Jahr brechen deutlich mehr Vulkane aus, als in den 3 Jahren zuvor. Zu dieser Zeit standen dafür deutlich mehr schwere Erdbeben im Fokus der Berichterstattung. Ob es ein Zufall ist, oder ob sich da Zyklen und Zusammenhänge andeuten vermag ich nicht zu sagen. Ich werde in nächster Zeit einen ausführlicheren Artikel zu dieser Thematik verfassen.