Shiveluch eruptiert größere Mengen Vulkanasche aus dem Dom im alten Teil des Vulkans
Der Shiveluch auf Kamtschatka ist weiterhin aktiv und stößt größere Mengen Vulkanasche aus. Laut einer VONA-Meldung vom VAAC Tokio erreicht sie eine Höhe von 5800 m über dem Meeresspiegel und driftet nach Osten. Auf einem Foto von gestern sieht man eine dichte Aschewolke, die vom starken Sturm runtergedrückt wird und flach über den Vulkan hinwegzieht. Die Aschewolke ist sehr gut entwickelt und deutet auf starke Tätigkeit hin. Zu erkennen ist auch, dass sich nicht vom Lavadom im Jungen Shiveluch ausgeht, sondern von dem Dom im alten Teil des Shiveluch. Dieser ist erst nach der großen Eruption im April letzten Jahres wieder aktiv geworden, bzw. am Rand des alten Doms Karan begann ein neuer Dom zu wachsen, der zunächst Karan-1 genannt wurde. Zu Ehren des 300-jährigen Bestehens der Russischen Akademie der Wissenschaft wurde der Karan-1 vor Kurzem umbenannt und trägt nun den etwas sperrigen Namen „300 years of RAS“. In einem früheren Bericht hatte ich geschrieben gehabt, dass der Dom im Jungen Shiveluch umbenannt wurde, was offensichtlich nicht stimmte.
Das Team von KVERT hat sich zwar noch nicht zu der Eruption heute geäußert, bestätigte aber inzwischen den Ausbruch vom 1. September. Die Forschergruppe schreibt, dass sich das Wachstum beider Lavadom fortsetzt. Am 1. September um 11:15 UTC ereigneten sich gleichzeitig kräftige explosive Ausbrüche sowohl des Lavadoms „300 Jahre RAS“ als wahrscheinlich auch des Lavadoms Jung-Shiveluch: Dabei wurden Aschewolken bis zu 8 km über dem Meeresspiegel in die Atmosphäre geschleudert. Der explosive Ausbruch hielt bis zum 2. September an, wobei Explosionen Asche in Höhen von 3,5 bis 4,5 km über dem Meeresspiegel ausstießen. Satellitendaten von KVERT zeigten am 1. und 2. September eine Aschewolke, die sich bis zu 1.045 km nordöstlich vom Vulkan erstreckte, sowie thermische Anomalien über beiden Lavadomen. MIROVA detektiert eine Wärmestrahlung von bis zu 300 MW.
Heute brach nicht nur der Shiveluch aus, sondern auch der Karymsky. Von diesem Vulkan ging eine Aschewolke aus, die bis auf eine Höhe von 2700 m aufstieg und in östlicher Richtung verfrachtet wurde.