Starke Regenfälle lösten am Semeru einen Lahar aus – Brücke wurde unpassierbar
Gestern lösten starke Regenfälle am indonesischen Vulkan Semeru einen Lahar aus. Der Schlammstrom schoss durch ein Flussbett und beschädigte im Dorf Kloposawit eine Brücke so stark, dass sie unpassierbar wurde. Die Brücke wurde erst vor einem Jahr errichtet.
Ein Beamter der Lokalverwaltung äußerte sich in einem Zeitungsinterview, dass die Brücke selbst noch intakt sei, aber der Asphalt eines Übergangsstücks zwischen Brücke und der normalen Straße weggespült wurde, sodass die Brücke unpassierbar ist. „Personen, die normalerweise die Brücke überqueren, werden gebeten, alternative Routen zu nutzen, bis die Brücke von der Lumajang-Regierung oder der Regierung von Ost-Java repariert ist“, fügte der Beamte seinem Statement hinzu.
Die Vorgängerbrücke wurde im Juli 2023 ebenfalls Opfer eines Lahars. Die aktuelle Konstruktion wurde auf eine Lebensdauer von 50 Jahren ausgelegt – man sieht, dass an einem Vulkan alles schneller gehen kann.
Der Lahar beschädigte nicht nur die Brücke, sondern überschwemmte auch einige Ortsteile, sodass die Bewohner mehrerer Häuser evakuiert werden mussten. Insgesamt sollen 20 Familien betroffen sein, die evakuiert wurden. Es wurde der lokale Notstand ausgerufen. Die Bevölkerung soll weiterhin wachsam sein, denn die Gefahr von weiteren Schlammstromabgängen ist groß.
Lahare entstehen, wenn starke Regenfälle vulkanische Ablagerungen auf einer Vulkanflanke mobilisieren und sich zu Schlamm vermischen. Neben Vulkanasche kann der Schlamm große Gesteinsblöcke und Baumstämme transportieren, die sich sehr zerstörerisch auswirken.
Am Semeru kommt es während der Regenzeit immer wieder zu Laharabgängen. Der Vulkan ist praktisch daueraktiv. In seinem Krater wächst ein Lavadom und täglich kommt es zu zahlreichen Ascheeruptionen. Sie bedecken den Vulkan mit einer Ascheschicht, die den Grundstoff der Lahare liefern.
Die eruptive Aktivität des Semeru ist nach wie vor recht hoch, dennoch halbierte sich die Anzahl der täglichen Eruptionen seit Ende März fast. Aktuell werden täglich ca. 40 Explosionen registriert. Vulkanasche steigt meistens zwischen 400 und 800 m über Kraterhöhe auf. Die vulkanisch bedingte Seismizität kann als niedrig bis moderat eingestuft werden.
Die starken Regenfälle lösten nicht nur den Lahar aus, sondern verursachten in der Provinz Lumajang auch Überflutungen und Erdrutsche abseits des Vulkans.