Der indonesische Vulkan Semeru liegt auf der Insel Java und bildet zusammen mit dem Bromo ein Vulkanmassiv. Seit Monaten ist der Semeru effusiv und explosiv aktiv. Er baut fleißig an seinem flachen Lavadom und es kommt zu strombolianischen Eruptionen, zudem gehen Schuttlawinen ab. Was bisher nicht kommuniziert wurde, ist der Umstand, dass seit ca. 2 Wochen ein Lavastrom fließt. Er kommt durch die Bresche in der südöstlichen Kraterwand und ist im oberen Bereich der Flanke unterwegs. Er hat eine Länge von 800-900 m und dürfte recht zähflüssig sein. Seit wann genau er unterwegs ist bleibt unklar. Ich entdeckte ihn auf einem Satellitenbild vom 16. November. Auf einem Bild vom 11. November war er noch nicht zu sehen. In den Berichten von MAGMA/VSI wird erwähnt, dass die Südostseite Sperrgebiet ist und es zum Abgang pyroklastischer Ströme kommen kann. Bei früheren Eruptionsphasen traten diese besonders im Zusammenhang mit den zähen Lavaströmen auf.
Pacaya: Lavastrom fließt noch
Am guatemaltekischen Vulkan Pacaya ist ebenfalls ein Lavastrom aktiv, der auf Satellitenfotos gut zu erkennen ist. Er fließt auf der Westflanke des Feuerbergs, auf der er auch entspringt. Laut INSIVUMEH strömt die Lava aus einer Eruptionsspalte, die sich im Oktober öffnete. Der Strom soll eine Länge von 325 m haben. Auf Satellitenfotos sieht das thermische Signal recht breit aus und deutlich länger, als die Vulkanologen angeben.
Ätna mit 3 aktiven Kratern
Vom Ätna auf Sizilien gibt es ebenfalls ein neues Sentinel-Satellitenfoto. Darauf zu erkennen sind 2 thermische Anomalien. Sie befinden sich im Neuen Südostkrater (NSEC) und in der Bocca Nuova. Die Anomalie dort ist ausgeprägter, als es noch vor wenigen Tagen der Fall war. Dr. Boris Behncke vom INGV konnte gestern Abend strombolianische Eruptionen aus beiden Kratern beobachten und schreibt, dass auch noch der Nordostkrater aktiv ist. Seine Aktivität erkennt man sehr schön in dem Video unten. Der Nordostkrater ist rechts im Bild, der NSEC links. Im wöchentlichen Bulletin des Instituts wird die Aktivität als schwach bezeichnet und die sonstigen Messwerte sind unauffällig.
Auffällig ist dagegen eine erhöhte Aktivität der Salinelle von Parterno. Hier wurden in unserer FB-Gruppe Videos von stark brodelnden Schlammquellen veröffentlicht. Allerdings muss man berücksichtigen, dass am Wochenende Unwetter über Süditalien niedergingen und dass der Regen die Fumarolen mit reichlich Wasser versorgte. Von daher könnte die Aktivität nur stärker als üblich erscheinen. Generell besteht die Vermutung, dass besondere Ereignisse in der Salinelle Frühindikatoren für eine Aktivitätszunahme des Vulkans sind.