Erdbeben Mw 7,7 löst Tsunamialarm bei Neukaledonien aus
Datum 19.05.23 | Zeit: 02:57:05 UTC | 23.19 S ; 170.76 E | Tiefe: 30 km | Mw 7,7
Heute Nacht um 02:57:05 UTC (13:57:05 Lokalzeit) manifestierte sich östlich von Neukaledonien und den Loyalty Islands ein sehr starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 7,7. Das Hypozentrum befand sich in 30 km Tiefe. Das Epizentrum wurde vom EMSC 348 km ost-südöstlich von Tadine auf Neukaledonien verortet. In relativer Nähe befinden sich auch die Inselstaaten Vanuatu und Fidschi. Das Beben war so stark, dass Tsunamialarm gegeben wurde. Betroffen war der Südostpazifik. Neben der Inselwelt von Neukaledonien, Vanuatu, Fidschi und den Salomonen. Tatsächlich wurden höhere Wellen als gewöhnlich beobachtet, doch ein echter Tsunami mit katastrophalen Folgen blieb aus. Auf Vanuatu waren die Wellen ca. 60 cm hoch.
Es wurden mehrere moderate bis starke Nachbeben registriert. Das Stärkste brachte es auf Mb 5,9. Dem EMSC liegen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen vor. Demnach wurde das Beben selbst in mehr als 400 km Entfernung stark gespürt. Meldungen über Schäden liegen nicht vor.
Das Beben ereignete sich am Vanuatu-Fidschi-Graben, der einen Bogen zwischen Vanuatu und Fidschi beschreibt. Entlang des Tiefseegraben stoßen die Indoaustralische Platte und die Neue-Hebriden-Platte als Teilplatte des Pazifiks zusammen und es kommt zur Subduktion. Die Platten bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von ca. 75 mm im Jahr aufeinander zu.
Das USGS erklärt das Beben gut, indem es schreibt, dass solche Erdbeben auf Karten zwar punktförmig dargestellt werden, in Wirklichkeit aber größere Flächen entlang einer Störungszone beteiligt sind, die ruckhaft aneinander vorbeigleiten. Die am Erdbeben beteiligte Fläche soll ein Gebiet von 85 x 35 km umfassen. Große Tsunamis entstehen dann, wenn es auf einer so großen Fläche zu einem horizontalen Versatz kommt, bei denen eine der beteiligten Platten nach oben schnellt und viel Wasser verdrängt.
Entlang des Vanuatu-Fidschi-Grabens gibt es zahlreiche Vulkane. Viele davon in Form von submarinen Vulkanen. Am Bekanntesten sind aber die Vulkane Vanuatus, die sich noch im Wirkungskreis des Erdbebens befinden. Man geht davon aus, dass dieser Wirkungskreis bei starken Erdbeben mit Magnituden über 6 ungefähr 1000 km groß ist. Noch ein Jahr nach dem Erdbeben können die Vulkane auf die Erschütterungen reagieren.