Starke Unwetter tobten über Teilen der Schweiz – Mehrere Personen vermisst
Am Freitag und Samstag tobten über Teilen der Schweiz heftige Unwetter mit Gewittern und Starkregen, die zahlreiche Flüsse und Bäche über die Ufer treten ließen. Es kam zu massiven Überflutungen, die starke Schäden verursachten. Mindestens drei Personen gelten als vermisst.
Laut den Wetterdiensten fielen innerhalb von 24 Stunden 125 Millimeter Regen, fast so viel wie sonst im gesamten Monat Juni. Dazu kamen mehr als 7000 Blitzeinschläge.
Besonders betroffen waren die Kantone Graubünden und Wallis, die im Süden der Schweiz liegen. Im Wallis war der beliebte Urlaubsort Zermatt von der Umwelt abgeschnitten, und die Situation wurde als kritisch beschrieben: Erdrutsche und Schuttlawinen blockierten eine wichtige Zufahrtsstraße und die Bahnstrecke, die in den Ort am Fuße des Matterhorns führen. Der Triftbach und die Vispa traten über die Ufer und verursachten Überschwemmungen. Das Ortszentrum war von der Katastrophe nicht betroffen und Touristen dort waren nicht in Gefahr. Allerdings wurden Wanderwege in der umliegenden Bergwelt geschlossen.
Auch anderswo gingen Geröllmassen ab, die Zufahrtswege blockierten und Häuser zerstörten. So wurden im Misoxtal vier Personen verschüttet. Es gab einen Erdrutsch, in dem sich auch metergroße Felsbrocken hangabwärts bewegten. Sie hinterließ eine Spur der Verwüstung und bis zu 4 Meter mächtige Hangrutschmassen. Vier Personen wurden verschüttet. Eine Frau konnte lebend geborgen werden. Drei weitere Opfer gelten als vermisst, wobei ihre Chancen, lebend geborgen zu werden, als gering gelten. Das Misoxtal liegt im Kanton Graubünden, nördlich des Comer Sees. Es wurden 230 Menschen in Sicherheit gebracht und nur Einsatzkräfte durften das Tal betreten. Die Bevölkerung wurde gewarnt, Keller und Tiefgaragen zu betreten, da Sturzflutgefahr herrschte. Es kollabierte auch ein 200 Meter langes Stück der Autobahn A 13.
Hochwasseralarm galt auch entlang der Rhone, die durch den Genfer See fließt. Die Unwetter machten natürlich nicht an der Schweizer Grenze halt und so waren auch italienische und französische Nachbarregionen betroffen.
Im Norden der Schweiz fielen die Niederschläge nicht ganz so heftig aus, dennoch galt hier aufgrund des Hochwasserrisikos die Warnstufe 4 auf einer 5-stufigen Skala. Betroffen war hier abermals die Bodenseeregion.