Erdbeben der Magnitude 4,1 riss viele Bewohner der Schweiz aus dem Schlaf
Datum: 04.06.2024 | Zeit: 00:34:33 UTC | Lokation: 47.187 ; 8.881 | Tiefe: 5 km | Mw 4,1
In der Schweiz ereignete sich heute Nacht ein Erdbeben der Magnitude 4,1. Der Erdbebenherd lag in nur 5 Kilometern Tiefe. Das Hypozentrum wurde vom EMSC 6 km ostsüdöstlich von Rapperswil verortet. Besser bekannt dürfte der Wägitalersee sein, der sich im Kanton Schwyz befindet.
Der als moderat einzustufende Erdstoß manifestiert sich um 2.34 Uhr Ortszeit und wurde von zahlreichen Anwohnern gespürt. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus 100 Kilometern Entfernung zum Epizentrum vor.
Der Erdbebendienst der ETH Zürich hatte zunächst eine Magnitude von 4,4 angegeben, korrigierte den Wert aber später. Beim GFZ Potsdam ist das Beben mit Mb 4,0 angegeben.
Dass es viele Schweizer aus dem Schlaf riss, dürfte auch dem flach liegenden Hypozentrum geschuldet gewesen sein. Das Beben war stark genug, um geringfügige Schäden an Häusern und Straßen zu verursachen. Es könnten sich Risse gebildet haben. Auch Steilwände können durch solche Erschütterungen destabilisiert werden. Große Bergstürze gab es in den letzten Wochen ja in anderen Erdteilen genug.
Ein ähnlich starkes Erdbeben ereignete sich in der Schweiz im Oktober 2020. Am 6. März 2017 gab es das bislang stärkste Erdbeben der Region. Es hatte eine Magnitude von 4,6.
Die Gesteine des Wägitaler Tals werden vom gleichnamigen Flysch dominiert, der zu Zeiten der obersten Kreide und des mittleren Eozäns abgelagert wurde. Hierbei handelt es sich um marine Sedimente, die bei der Orogenese der Alpen aufgeschoben, gefaltet und oft auch zerbrochen wurden. Mehrere Meter mächtige Brekzien aus zerbrochenem Gestein zeugen von den Kräften des Erdinneren. Entsprechend gibt es lokale Störungszonen, die mit der Alpenbildung assoziiert sind und sich für das Beben verantwortlich zeigen.