Erdbeben M 3,0 erschüttert Solfatara in der Campi Flegrei
Datum 22.09.23 | Zeit: 09:02:00 UTC | Lokation: 40.829 ; 14.1422 | Tiefe: 1,4 km | Mb 3,0
Gestern morgen manifestierte sich unter der Süditalienischen Campi Flegrei ein Schwarmbeben der Magnitude 3,0. Das Hypozentrum lag in der geringen Tiefe von nur 1,4 km. Das Hypozentrum befand sich auf dem Nordostrand des Solfatara-Kraters und lag in der Nähe der Pisciarelli-Furmarole. Das Erdbeben konnte im Gebiet von Pozzuoli gespürt werden und sorgte für weitere Beunruhigung. Heute Nacht gab es ein weiteres Erdbeben der Magnitude 2,1. Dieses Beben manifestierte sich unter der Altstadt von Pozzuoli und hatte eine Herdtiefe von 2,2 km. Beide Erschütterungen lagen noch oberhalb der Gesteinsschicht, die als Barriere zwischen dem Magmenkörper und dem Hydrothermalsystem angesehen wird. Die Beben waren Teil eines größeren Schwarms, der aus mehr als 70 schwachen Erschütterungen bestand, die überwiegend Magnituden im Bereich der Mikroseismizität hatten.
Im letzten Wochenbericht des INGV wurden keine größeren Abweichungen der geophysikalischen Parameter festgestellt, wobei natürlich gilt, dass sich jenseits der Normalität liegen. Die Bodenhebung bleibt bei 15 mm im Monat. Seit 2011 kamen so 108,5 cm zusammen. Seit Januar 2022 hob sich der Boden im Bereich der Messstation RITE um 22,5 cm. Die Gastemperatur der Pisciarelli-Furmaole lag im durchschnitt bei 95 Grad, gemessen in 5 m Abstand zum Gasaustritt. Natürlich wäre es interessant zu wissen, wie heiß das Gas an der Austrittsmündung ist, um den Wert mit Messungen anderer Vulkane zu vergleichen. Erinnert mich daran, ein Thermometer mitzunehmen, wenn ich mal dorthin fahren sollte.
In den Medien berichtet man zunehmend über die Campi Flegrei. So wurde in einem Zeitungsartikel, der ursprünglich letzte Woche in italienischen Medien erschien und jetzt auch in Deutschland aufgegriffen wurde, dass INGV-Wissenschaftler Giuseppe Mastrolorenzo mehr Geld für den Katastrophenschutz der Region fordert. Er rechnet mit einer Eruption, die mindestens 10 Mal so stark werden könnte, wie die Vesuv-Eruption im Jahre 79 n. Chr. die Pompeji vernichtete. Er meint, dass radiale Fluchtwege angelegt werden müssten, damit die Anwohner der Caldera auch noch flüchten könnte, wenn der Vulkanausbruch bereits begonnen hätte. Na dann… .