Plötzlicher Wintereinbruch mit Schneefällen verursachte in Frankreich Verkehrschaos – Auch Süddeutschland betroffen
Der plötzliche, aber prognostizierte Wintereinbruch sorgte in Teilen von Frankreich, Schweiz und Süddeutschland für Verkehrschaos mit zahlreichen Unfällen. Trotz mehrtägiger Warnungen der Wetterdienste waren noch viele Autofahrer mit Sommerreifen unterwegs, was die Situation auf glatten Straßen verschärfte.
In Frankreich steckten rund 1.750 Lastwagen auf Autobahnen wie der A36 in Burgund und der A28 in der Normandie fest, nachdem viele Lkw-Fahrer Fahrverbote ignoriert hatten. Fahrzeuge gerieten auf glatten Autobahnen ins Schleudern und standen letztendlich quer, was den Verkehr massiv beeinträchtigte: Landesweit stauten sich die Fahrzeuge auf 600 Kilometern. In der Nähe von Paris kollidierten ein Reisebus mit mehreren Autos und ein Motorrad, wobei 36 Menschen verletzt wurden. Auch der Bahnverkehr war beeinträchtigt und es kam zu Zugausfällen und langen Verspätungen. Unter der plötzlichen Schnee- und Eislast versagten Hochspannungsleitungen. Für ca. 200.000 Haushalte blieb am Freitagmorgen der Strom weg.
In Süddeutschland führten starke Schneefälle zu Hunderten Unfällen, besonders in Baden-Württemberg und Bayern. Allein in Baden-Württemberg registrierte die Polizei über 380 Unfälle innerhalb von 18 Stunden, bei denen mindestens 30 Menschen verletzt wurden. Der Gesamtschaden wird auf über eine Million Euro geschätzt. Besonders betroffen war die A81, wo der Verkehr zeitweise zum Erliegen kam. Im Allgäu und Oberbayern kam es ebenfalls zu Behinderungen auf Straßen und Schienen.
Trotz der schwierigen Bedingungen blieb in Deutschland ein großes Chaos aus, da viele Autofahrer vorsichtig unterwegs waren. Der Deutsche Wetterdienst hob seine Unwetterwarnung auf und erwartet am Wochenende deutlich mildere Temperaturen. Im Westen und Südwesten Deutschlands könnten am Sonntag bis zu 19 Grad erreicht werden. In den Alpen warnt der Lawinenwarndienst jedoch vor erhöhter Lawinengefahr, da in den vergangenen Tagen bis zu ein Meter Neuschnee gefallen ist.
Orkantief Sigrid saugt warme Luft aus dem Süden an
Doch auch die Warmluftfront, die uns am Wochenende erreichen wird, hängt mit einem weiteren Sturmtief zusammen, das aktuell über Irland herfällt und am Wochenende die Britischen Inseln erreichen wird. Das Sturmtief „Sigrid“ hat -wie das Tiefdruckgebiet, das Anfang der Woche im Nordwesten der USA wütete- eine Bombogenese hinter sich. Von einer Bombogenese spricht man, wenn der Luftdruck an einem Tag um mindestens 24 Hektopascal fällt. Sigrid schaffte sogar 35 Hektopascal. In Irland und Großbritannien werden Winde von bis zu 150 km/h erwartet. Ein Orkan droht. Uns wird er wohl nicht erreichen, dafür saugt das extreme Tiefdruckgebiet warme Luftmassen aus der Sahara an, die bei uns für frühlingshafte Temperaturen sorgen sollen.