Starke Schneefälle verursachen Verkehrschaos in Südbayern – München stark betroffen
Seit gestern anhaltende Schneefälle und Glatteis in Südbayern haben zu erheblichen Störungen geführt und das öffentliche Leben zum Erliegen gebracht. Besonders hart traf es die Bayrische Landeshauptstadt München. Der Münchner Flughafen sowie der Allgäuer Flughafen in Memmingen stellten vorübergehend den Flugbetrieb ein. Vor morgen früh wird nicht mit einer Wiederaufnahme des Flugbetriebs gerechnet. Mehrere Maschinen wurden nach Frankfurt umgeleitet, doch inzwischen ist man hier am Kapazitätslimit angelangt.
Nicht nur die Flughäfen wurden beeinträchtigt, sondern Bahnstrecken um München waren ebenfalls gesperrt worden. Zahlreiche Bahnreisende strandeten an den Bahnhöfen, was zu Übernachtungen in Zügen führte.
Unfälle auf den Straßen und lange Staus wurden verzeichnet. Die Einsatzkräfte, einschließlich BRK und THW, hatten Schwierigkeiten aufgrund der extremen Bedingungen. Trotz Schneeketten schafften es viele Einsatzfahrzeuge nicht, zu ihrem Einsatzort zu kommen. Feststeckende Autofahrer mussten stundenlang auf Hilfe warten. Mindestens ein Autofahrer starb infolge eines glatteisbedingten Unfalls.
Bäume waren durch nassen Schnee belastet, was zu Warnungen von Spaziergängen im Winterwald führte. Es kam zu Eisbruch. Ein größerer Stromausfall betraf Tausende von Haushalten in verschiedenen bayerischen Gebieten. Es gab Absagen von Veranstaltungen wie dem Bundesliga-Spiel des FC Bayern München. Weihnachtsmärkte und einige öffentliche Einrichtungen blieben geschlossen.
Die Bevölkerung wurde aufgerufen, wenn möglich zu Hause zu bleiben und nur in wichtigen Fällen das Haus zu verlassen.
Auch in einigen anderen Bundesländern kam es zu Beeinträchtigungen und sie waren vom Verkehrschaos betroffen, aber nicht so stark wie in Bayern.
Die Wetterprognosen versprechen keine schnelle Änderung der Wetterlagen, im Gegenteil: Im Norden und Süden der Republik wurden Temperaturen zwischen -10 und -15 Grad vorhergesagt. Der Schnee wird eine Weile liegenbleiben.
Dieses Jahr könnte es also einen Rekordwinter geben. Die Gasspeicher waren Ende Oktober zwar voll, aber mehrere Wochen mit strengem Frost, und sie leeren sich rasant. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass wir in den Gasnotstand schlittern.
Auch wenn es paradox erscheint: Ein starker Winterausbruch kann ebenfalls mit dem globalen Klimawandel zusammenhängen, weil der Jetstream geschwächt ist. So können im Winter polare Kaltluftmassen bis zu uns vordringen. Natürlich könnte es einfach auch nur Winter sein. Tatsächlich zeigt uns der Schnee, wie anfällig unsere hochtechnisierte Zivilisation ist. Vielleicht regt das mal zum Nachdenken an, ob die Doktrin „höher, schneller weiter und mehr“, nach der wir leben und streben, die richtige ist?