Eruption am Domvulkan Santiaguito hält an – Neues Video erschienen
In Guatemala sind die Vulkane Fuego und Santiaguito weiterhin aktiv. Zum letzten genannten Vulkan wurde jetzt ein neues Video vom Lavadom veröffentlicht, das vom benachbarten inaktiven Dom aus aufgenommen wurde. Es zeigt eine Explosion aus dem Dom und wurde vermutlich am 21. August aufgenommen. Wenigstens meldete das VAAC Washington an diesem Tag den bislang jüngsten Ausbruch, an dem Vulkanasche bis auf eine Höhe von 4200 m aufstieg und 30 Kilometer weit nach Westen driftete. Wie das zuständige Institut INSIVUMEH meldete, kam es zu leichten Ascheniederschlägen in den Orten San Marcos Palajunoj und Loma Linda, über die die Aschewolke hinwegzog. Die Vulkanologen warnten auch davor, dass pyroklastische Ströme entstehen könnten, die sogar das Farmland am Fuße des Domvulkans erreichen könnten. Im Falle starker Niederschläge drohen Lahars. Es gilt ein Besteigungsverbot des Doms und seiner älteren Nachbarn, was allerdings geflissentlich ignoriert wird.
Während des Sommers tauchen für gewöhnlich relativ wenige Augenzeugenberichte und Aufnahmen von Santiaguito und Fuego auf. Das liegt vor allem am Wetter, denn zu dieser Jahreszeit ist es meistens sehr dunstig und regnerisch, was ein Garant für schlechte Sicht auf die Vulkane ist. Mit geringer Aktivität hat das normalerweise nichts zu tun. Umso erfreulicher das aktuelle Video. Es zeigt nicht nur die explosiv geförderte Aschewolke, sondern dokumentiert auch die Abgänge von Steinschlägen, die durch die Eruption ausgelöst wurden. Zwar scheint es auf den ersten Blick lebensgefährlich zu sein, sich dem aktiven Dom so weit zu nähern, wie es die Publizistin des Videos offenbar tat, aber bei genauerer Betrachtung des Videos erkennt man, dass sich auf dem Boden des inaktiven Doms, von dem aus die Aufnahme gemacht wurde, keine frischen Tephra-Ablagerungen befinden. Impakte von Vulkanbomben kommen hier selten vor. Dennoch befindet man sich nicht komplett aus der Schussweite.
Aktivität am Fuego vergleichsweise gering
Wie erwähnt, ist in Guatemala nicht nur der Santiaguito aktiv, sondern auch der Fuego. INSIVUMEH berichtet hier von 3 bis 6 Eruptionen pro Stunde. Sie fördern Vulkanasche bis auf 4700 mm Höhe. Glühende Tephra stieg zuletzt bis zu 100 m hoch auf, was eine eher bescheidene Auswurfshöhe ist. Auch die Eruptionsfrequenz ist vergleichsweise niedrig.