Sangay steigerte Aktivität
In Ecuador ist der Sangay weiterhin aktiv und eruptiert strombolianisch. Drei bis vier Mal am Tag ereignen sich stärkere vulcanianisch Explosionen. Dann steigen Aschewolken bis zu 7000 m Höhe auf und driften in Richtung Westen. Glühende Schlacken landen auf den steilen Außenflanken des Kraters und verursachen Schuttlawinen. Es wird ein Lavastrom gefördert, der durch die Depression auf der Südostflanke des Vulkans fließt. Er erreicht fast die Basis des Kegels. In den letzten 3 Tagen vervielfachte sich die Anzahl der Explosionssignale, die von den Seismometern registriert werden. Vorgestern wurden 445 Signale festgestellt, gestern waren es 680. Zuvor wurden weniger als 50 Explosionen am Tag gezählt. Die Zahl der vulkanisch-bedingten Erdbeben erhöhte sich ebenfalls. Gestern wurden 50 Langperiodische Beben und 11 Tremorphasen aufgezeichnet.
Das IGEPN berichtet mittlerweile täglich über die Aktivität der ecuadorianischen Vulkane. Darüber hinaus ist es auch dem guten Wetter zu verdanken, dass ungewöhnlich viele Informationen und Medien zum Sangay reinkommen. Dennoch blicken die Vulkanologen mit Sorgen auf die niederschlagreichere Jahreszeit, denn dann drohen wieder Lahare, vor denen bereits jetzt gewarnt wird. Die zahlreichen Eruptionen sorgen für reichliche Ascheablagerungen auf den Vulkanflanken, die während der Regenzeit mobilisiert werden. Die Lahare haben die Flusslandschaft am Fuß des Vulkans bereits deutlich beeinflusst und Bachläufe verändert.
Beim Sangay handelt es sich um einen 5230 m hohen Stratovulkan in den Anden. Er befindet sich in der Königskordillere und entwässert in Richtung des Amazonas. Da der Gipfel vergletschert ist, gilt er als wichtiger Wasserlieferant. Am Gipfel des Sangay befinden sich 3 Krater, von denen 2 aktuell aktiv sind. Die Morphologie des Gipfel unterliegt schnellen Veränderungen, da der Vulkan seit 2019 daueraktiv ist.