Sangay mit Aschewolken und Schuttlawinen am 8. März

Sangay eruptiert Vulkanasche bis auf 7300 m Höhe – Hohe Thermalstrahlung detektiert

In Ecuador ist nicht nur der La Cumbre auf den Galapagosinseln aktiv, sondern auch der Sangay auf dem Festland. Das VAAC registrierte Aschewolken vom Sangay, die gestern bis auf eine Höhe von 7300 m aufstiegen und in Richtung Südwesten drifteten. Die Vulkanologen vom IGPEN bestätigten die Eruptionen und schrieben in einer Notiz, dass Vulkanasche bis zu 2100 m über Kraterhöhe aufgestiegen war. In Ortschaften der Provinz Chimborazo kam es zu Ascheniederschlägen.

Heute detektiert MIROVA heute eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von 155 MW. Sie stammt von glühendem Material, das bis auf ein Höhenniveau herabsteigt, das sich 1800 m unterhalb des Kraters befindet. Ob es sich hier um glühende Schuttlawinen handelt oder um einen Lavastrom, bleibt zunächst unklar. Aus den Meldungen der Vulkanologen geht auch hervor, dass das seismische Netzwerk innerhalb von 24 Stunden 453 Explosionssignale aufgezeichnet hat. Der Schwefeldioxidausstoß lag bei 662 Tonnen am Tag. Aufgrund dieser Daten gehe ich davon aus, dass es sich bei der Lava auf der Vulkanflanke eher um glühende Schuttlawinen handelt als um einen längeren Lavastrom. Es ist nicht auszuschließen, dass vom Krater eine kurze Lavazunge ausgeht, die im oberen Bereich der Flanke unterwegs ist und von ihrer Front Schuttlawinen abgehen lässt.

Die Vulkanologen weisen auf die Gefahr hin, dass Lahare entstehen könnten. Doch obwohl es zu leichten Niederschlägen kam, bildeten sich in den letzten Tagen keine Schlammströme.

Beim Sangay handelt es sich um einen mehr als 5230 m hohen Stratovulkan, der in den östlichen Anden liegt. Er ist Teil des Nationalparks Sangay, eines UNESCO-Weltnaturerbes.

La Cumbre auf Galapagos bleibt aktiv

Beim Eingangs erwähnten La Cumbre handelt es sich ebenfalls um einen Vulkan, der in einem Schutzgebiet der UNESCO liegt. Gestern wurde ein neues Copernicus-Satellitenbild veröffentlicht, das den Lavastrom zeigt, der seit dem Wochenende unterwegs ist. Er hat ca. die Hälfte des Weges zur Küste zurückgelegt. Das Bild zeigt allerdings nicht den weitesten Vorstoß der Lava, doch es sieht nicht so aus, als hätte sie den Ozean erreicht gehabt, wie es einige Fotos nahelegten, die in sozialen Medien geteilt wurden. Wahrscheinlich handelte es sich dabei um alte Bilder.