Sakurajima: Update 03.12.2020

Der Sakurajima im Süden Japans zeigte sich gestern von seiner aktiven Seite und provozierte 3 VONA-Warnungen. Das VAAC detektierte Vulkanasche in einer Höhe von 3400 m über dem Meeresspiegel. Aschewolken breiteten sich weit in südöstlicher Richtung aus. Die Explosionen manifestierten sich aus dem Hauptkrater. Auf einem Sentinel-Satellitenfoto erkennt man dort eine kleine thermische Anomalie, was am Sakurajima selten vorkommt. Der Krater Showa-dake scheint indes abgemeldet zu sein und ist an aktuellen Eruptionen nicht mehr beteiligt. Das Geschehen ist per Livecam zu beobachten. Die Live-Daten geben nicht viel her, eine seismische Krise gibt es jedenfalls nicht.

Klyuchevskoy: Lavastrom wird breiter

Auf Kamchatka ist der Klyuchevskoy weiterhin aktiv. Von seinem Gipfelkrater gehen strombolianische Eruptionen aus, die sich phasenweise zu vulcanianischer Aktivität steigern. Es wird ein Lavastrom gespeist, der eine Länge von ca. 2 km erreicht. Neu ist, dass der Lavastrom an seiner Front immer breiter wird. Auf neuen Satellitenfotos ist zu erkennen, dass er eine Breite von gut 300 m hat. Die Front stagniert allerdings und schreitet nicht weiter voran.

Telica weiter aktiv

Gestern stieß der nicaraguanische Vulkan Telica weiter Vulkanasche aus. Ihre Farbe änderte sich von einem rotbraunen Farbton hin zu einem hellgrauen. Während die rotbraune Asche, die am Montag aufstieg, wahrscheinlich altes Material aus den Schlotwänden war, scheint es sich bei der hellgrauen Asche um frisch eruptiertes Material zu handeln. Die Aschewolken erreichen eine Höhe von 1500 m über dem Meeresspiegel.

Ätna: Thermische Signale aus 4 Schloten

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin strombolianisch aktiv. Die meisten Eruptionen finden aus dem Sattel-Schlot des Neuen Südostkraters (NSEC) statt. Gelegentliche Eruptionen sind auch aus dem Puttusiddu genannten Schlot im Osten des NSEC beobachtet worden. Seltener sind Eruptionen aus der Bocca Nuova. Auch der Nordostkrater mischt mit. Hier finden Eruptionen statt, bei denen die Tephra nicht über den Kraterrand hinaus ausgeworfen wird. Auf einem aktuellen Sentinel-Foto erkennt man 4 kleine thermische Anomalien. Die Tätigkeit wird von den Vulkanologen des INGVs im wöchentlichen Bulletin bestätigt. Die geophysikalischen Parameter variierten in den letzten Wochen kaum und sind recht durchschnittlich. Die Erdbeben konzentrieren sich auf einem Bereich östlich des NSEC und liegen in geringen Tiefen.