Sakurajima schleudert Asche 1300 m hoch

Vulkan Sakurajima bricht aus – und schleudert Vulkanasche bis zu 1300 m über Kraterhöhe

Auf der japanischen Insel Kyushu ist der Sakurajima erneut ausgebrochen und hat eine Vulkanaschewolke ausgestoßen, die etwa 1300 Meter über die Kraterhöhe aufgestiegen ist und Vulkanbomben in einem Umkreis von mehr als 1000 Metern um den Krater verteilt hat. Dies geht aus einer Meldung der JMA hervor. Das VAAC Tokio veröffentlichte heute drei VONA-Meldungen über Aschewolken, wonach die Asche eine Höhe von 2400 Metern über dem Meeresspiegel erreichte und nach Südwesten driftete. Da der Sakurajima etwa 1100 Meter hoch ist, stimmen die beiden Angaben diesmal überein.

Auf der Livecam konnte man das Ereignis verfolgen. Der Vulkan spie gut 20 Minuten lang kontinuierlich Vulkanasche aus, allerdings ohne besonders großen Druck. Dennoch zuckten ein paar kleine vulkanische Blitze in der dichten Eruptionswolke. Glühende Tephra wurde nicht ausgestoßen.



JMA Tätigkeitsbericht 20. – 23. September für den Sakurajima

Obwohl es in den letzten Tagen keine VONA-Meldungen zum Sakurajima gab, liegt ein Tätigkeitsbericht der JMA für den Beobachtungszeitraum vom 20. bis 23. September 2024 vor. Offenbar kam es am 20. September zu kleineren Eruptionen, denn in dem Bericht wird erwähnt, dass vulkanische Gesteinsbrocken bis zu 1 Kilometer vom Gipfelkrater des Minamidake und dem Showa-Krater entfernt geschleudert wurden. Hochsensible Überwachungskameras zeigten in der Nacht am selben Krater Gluterscheinungen. Am Showa-Krater wurden hingegen weder Ausbrüche noch Gluterscheinungen registriert.
Die Anzahl der vulkanischen Erdbeben war gering: Es wurden sieben vulkanisch bedingte Erschütterungen festgestellt. Die Menge des ausgestoßenen vulkanischen Gases (Schwefeldioxid) blieb in den letzten drei Tagen hoch, was darauf hindeutet, dass die Eruptionsaktivität anhalten könnte.

Weiterhin warnte man vor der Gefahr von pyroklastischen Strömen, die infolge größerer Eruptionen entstehen könnten.

Langfristige GNSS-Beobachtungen zeigen seit Januar 2024 eine leichte Schrumpfung des Bergkörpers entlang der Basislinie des Sakurajima. Dies könnte mit unterirdischen Veränderungen zusammenhängen. In der Aira-Caldera (innerhalb der Kagoshima-Bucht) nimmt die tiefere unterirdische Ausdehnung der Caldera allmählich zu, was auf anhaltende vulkanische Aktivität hinweist.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen am Sakurajima

In einem Umkreis von etwa 2 Kilometern um die Krater Minamidake und Showadake besteht weiterhin die Gefahr durch große Vulkanblöcke. Zudem können kleine Vulkanblöcke und Asche durch den Wind weit verstreut werden, insbesondere auf der windabgewandten Seite des Vulkans.

Starke Luftdruckwellen, die mit Explosionen einhergehen, könnten Fensterscheiben zum Bersten bringen. In Verbindung mit starkem Aschefall und Regen könnte es zudem zu Murgängen kommen.

VONA-Warnungen aus Kamtschatka

Das VAAC Tokio veröffentlicht auch VONA-Warnungen von den Vulkanen Kamtschatkas. Hier kam es zu Re-Suspendierten Aschewolken, die infolge von starken Winden aufgewirbelt wurden. Es wurden Meldungen zum Shiveluch und Bezymianny herausgebracht, ohne dass es zu Explosionen gekommen wäre.