Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv
Sakurajima erzeugte mehrere Explosionen – Vulkanasche in 1800 m Höhe
Gestern brachte das VAAC Tokio 3 VONA-Warnungen über Aschewolken vom japanischen Vulkan Sakurajima heraus. Demnach erreichte die Vulkanasche eine Höhe von 1800 m über dem Meeresspiegel und driftete in Richtung Südosten. Livecamaufnahmen zeigen, dass die Asche vom starken Wind schnell zur Seite geweht wurde, was ihre Aufstiegshöhe begrenzte. Die Eruptionen kamen aus dem Gipfelkrater Minami, während der unterhalb gelegene Showa-dake ruhig bliebt und nur dampfte.
Diese Eruptionsserie begann, manifestierte sich zu spät, um noch vom letzten JMA-Update erfasst zu werden, das die Tätigkeit des Sakurajimas zwischen dem 26. und 29. Januar beschrieb. In diesem Beobachtungszeitraum gab es nur eine Eruption, bei der Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m stieg. Größere Tephrablöcke gingen in 1 km Entfernung vom Krater nieder. Die Vulkanologen warnen vor der Möglichkeit, dass Pyroklastische Dichteströme und Lahare entstehen könnten. Eine Besteigung des Vulkans ist untersagt.
Im vergangenen Jahr wurde im Gebiet der Aira-Caldera, in dem sich der Sakurajima befindet, eine tiefsitzende Inflation festgestellt und auch der Vulkan selbst blähte sich zeitweise aus. Zumindest der zuerst genannte Inflationstrend scheint weiter anzuhalten. Langfristig gesehen muss man also mit weiteren Eruptionen am Sakurajima rechnen.
Der Sakurajima ist ein 1117 m hoher Somma-Vulkan in Japan und gleicht somit dem Vesuv in Italien. Der Saku liegt auf der gleichnamigen Halbinsel und dominiert die Bucht von Kagoshima. Die Großstadt liegt ca. 10 km vom Vulkan entfernt, der das Leben der Menschen prägt. So werden die Menschen hier auf Notfälle wie Vulkanausbrüche und Erdbeben vorbereitet und geschult. Insgesamt ist der Katastrophenschutz in Japan sehr viel besser ausgebaut als in Deutschland.
Der Vulkan gehört zum Ring-of-Fire, einer Region im Pazifischen Ozean, die für ihre hohe seismische und vulkanische Aktivität bekannt ist.
Der Sakurajima ist nicht der einzige aktive Vulkan des japanischen Archipels. Der Aso-san regt sich dieser Tage ebenfalls, doch davon später mehr.