Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv
Sakurajima eruptiert Vulkanasche bis auf 2100 m Höhe – Asche regnete in Vulkannähe ab
Heute Morgen ereignete sich um UTC eine weitere explosive Eruption am japanischen Vulkan Sakurajima. Die Eruptionswolke erreichte laut VAAC Tokio eine Höhe von 2100 m und driftete leicht in südöstlicher Richtung. Die Eruption ließ sich bei schönstem Wetter gut beobachten und man konnte sehen, dass die Aschewolke fast senkrecht aufstieg.
Der nur schwache Wind bedingte, dass die Asche im Bereich der Kirschblüteninsel abregnete und alles mit einem grauen Schleier überzog. Ich kenne diese Art von feinem Ascheniederschlag am Saku recht gut und weiß, dass die Bewohner der Insel in eruptiven Zeiten ständig mit Fegen beschäftigt sind. Auch der Autoverkehr kann durch den Ascheniederschlag beeinträchtigt werden, denn die Asche macht die Straßen rutschig und beeinträchtigt die Sicht. Elektrische Warnschilder sind bereits auf den Zufahrtsstraßen zur Vulkaninsel – die eigentlich eine Halbinsel ist – aufgestellt und warnen im Falle einer eruptiven Phase vor dem Phänomen des Ascheniederschlags.
Im jüngsten Bulletin der JMA-Vulkanologen ist zu lesen, dass die Aktivität vor der heutigen Eruption gering war und es nur sporadisch sehr schwache Emissionen aus dem Minamidake gab. Der etwas unterhalb des Hauptkraters gelegene Showadake blieb die ganze Zeit über ruhig. Dennoch hielt man das Besteigungsverbot des Vulkans weiter aufrecht und wird es wohl auch in absehbarer Zeit nicht aufheben. Man warnte vor der Möglichkeit stärkerer Explosionen, die große Tephrabrocken einen Kilometer weit ausstoßen könnten. Außerdem bestand nach Meinung der Vulkanologen die Gefahr, dass aus größeren Eruptionswolken proklitische Ströme hervorgehen könnten. Die Seismizität wurde als niedrig bezeichnet, genauso der Schwefeldioxid-Ausstoß. Vorzeichen für den heutigen Ausbruch gab es also nicht, sieht man einmal von der langsam stattfindenden Magmenakkumulation in großer Tiefe und der Aira-Caldera ab, in der sich der Sakurajima bildete.
Update 11:30 Uhr: Seit der Eruption von heute Morgen stößt der Sakurajima ununterbrochen Asche aus. Sie erreichte zu Spitzenzeiten eine Höhe von 3300 m. Der Wind hat auch aufgefrischt und verteilt die Asche über ein größeres Areal. Mit weiteren Ausbrüchen muss man rechnen.