Mehrere Asche-Emissionen vom Sakurajima – Vulkanasche in 2400 m Höhe
In Japan ist der Sakurajima wieder aktiv geworden und bereitet sich möglicherweise auf eine neue Eruptionsserie vor: Nach einem Erdbeben (Mb 5,2), das sich am 17. Dezember in großer Tiefe ereignete, begann der Vulkan einen Tag später mit Asche-Emissionen, die sich heute verstärkten, so dass das VAAC Tokio zwei VONA-Warnungen herausbrachte. Demnach stieg Vulkanasche bis auf eine Höhe von 2400 m auf und driftete nach Osten. Auf den neu gestarteten Livestreams kann man das Geschehen sehr schön verfolgen. Die Aschewolken wurden direkt auf Kraterhöhe vom Wind erfasst und zur Seite geweht, so dass sie nicht so hoch aufgestiegen sind, wie es von der Eruptionsstärke her bei weniger Wind möglich gewesen wäre.
Das JMA brachte einen neuen Tätigkeitsbericht heraus. Demnach stieg die Aschewolke 1000 m über Kraterhöhe auf, was sich in etwa mit den Angaben der VONA-Meldung deckt. Zudem kam es zu einigen kleineren Ascheeruptionen. Mit hoch lichtempfindlichen Kameras lässt sich nachts rot illuminierter Dampf am Krater beobachten. Die Aktivität beschränkt sich auf den Hauptkrater Minami-dake. Der etwas tiefer gelegenen Showa-dake bleibt ruhig.
Die Seismizität wird als gering beschrieben. Doch am 16. und 17. Dezember gab es 21 vulkanotektonische Erdbeben. An den folgenden Tagen lag die tägliche Erdbebenrate zwischen 2 und 5.
Der Schwefeldioxid-Ausstoß ist hingegen deutlich erhöht und lag am 17. Dezember bei 3400 Tonnen am Tag. Bei der vorherigen Messung am 21. November lag der Wert bei 3100 Tonnen.
Offenbar wird am Sakurajima eine leichte Subsidenz gemessen: Die Neigung der Bergflanken verringerte sich so sodass der Vulkan schrumpft. Erstmalig hat dieser Trend offenbar auch auf die Aira-Caldera übergegriffen, wobei die Übersetzung aus dem Japanischen diesbezüglich widersprüchlich ist, denn im nächsten Absatz heißt es, dass die Caldera expandiert und sich größere Mengen Magma im Untergrund ansammeln.
Die Warnstufe steht weiterhin auf „3“ und es gibt ein Besteigungsverbot des Sakurajima. Außerdem wird davor gewarnt, dass pyroklastische Ströme und Lahare entstehen könnten.
Auf Kyushu scheint auch der Vulkan Kirishima seismisch unruhig zu werden. Der südlich von Kyushu gelegene Inselvulkan Suwanose-jima erzeugte in den letzten Tagen auch wieder kleinere Ascheeruptionen.