Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Eruption: Explosiv
Am japanischen Vulkan Sakurajima gab es eine Explosion, die größer als üblich war und glühende Tephra 2,5 km weit schleuderte. Sie landete nahe der Südostbasis des Kegels unter dem Showa-dake. In der Gegend sind bis 2015 öfters größere Vulkanbomben niedergegangen. Die Eruption ereignete sich gestern Abend um 20:05 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt hüllte sich der Vulkan in Wolken, weshalb keine genaueren Beobachtungen vorliegen. Das JMA sah eine besondere Gefahrensituation für die Anwohner des Vulkans und riet zur Evakuierung des Gefahrenbereichs. Es gibt Meldungen, nach denen öffentliche Gebäude und Hotels tatsächlich geräumt werden. Es ist das erste mal, dass am Sakurajima die höchste Alarmstufe ausgerufen wurde. Der Alarmstatus wurde auf die höchste Stufe „5“ gesetzt. Die öffentlich zugänglichen Daten zeigen bis jetzt keine signifikante Erhöhung der Seismizität. In einem Newsbericht heißt es, dass das JMA seit Montag eine leichte Inflation des Vulkangebäudes beobachtet.
Update: Meine Recherchen auf der Seite des JMA bestätigten, dass bereits im Laufe der letzten Woche Bodenhebung infolge von Magmen-Inflation nachgewiesen wurde. Die Bodenausdehnung begann am 18. Juli. Heute wurde dann ab 19 Uhr ein schneller Magmenaufstieg festgestellt, der sich in Bodenhebung widerspiegelte, die an einer Messstation im Arimura Tunnel Observatory registriert wurde. Die Eruption erfolgte aus dem Gipfelkrater Minima-dake. Bei der Eruption wurde vergleichsweise wenig Vulkanasche gefördert. Die Rede ist von einer Aschewolke, die 300 m über Kraterhöhe aufstieg. Daher wurde die Eruption nicht vom VAAC detektiert. Auch das Volumen der glühenden Lavabomben war vergleichsweise gering, so dass die Bodenhebung der letzten Tage nicht abgebaut werden konnte. Mit anderen Worten: es befindet sich noch Magma im Magmenreservoir, dass auf seine Eruption wartet. Auffällig and en Berichten ist, dass die Aktivität des Showa-dake nicht geklärt zu sein scheint, denn oft wird er am Rande erwähnt, allerdings ohne konkret auf Eruptionen einzugehen, die von diesem Krater ausgehen. Auf jeden Fall kann mit weiterer Aktivität des Sakurajima gerechnet werden.