Eruptionsserie am Sakurajima reißt nicht ab – Vulkanasche auf 4600 m Höhe eruptiert
In Japan ist der Sakurajima weiterhin sehr aktiv und stößt frequent Aschewolken aus. Bei schönem Wetter stieg gestern eine dieser Wolken bis auf eine Höhe von 4600 m auf und driftete in Richtung Nordosten. Damit zog die Asche ziemlich nahe am Flughafen von Kagoshima vorbei und regnete über bewohntem Gebiet ab.
Das VAAC Tokio brachte gestern 6 VONA-Warnungen zum Sakurajima heraus. Damit befand man sich fast wieder auf dem Niveau wie vor gut 10 Jahren, als der Vulkan besonders aktiv war. Damals wurden die meisten Eruptionen allerdings aus dem Krater Showa-dake eruptiert. Diese Ausbrüche waren für ihre vulkanischen Gewitter bekannt. Nun ist der Gipfelkrater Minami-dake aktiv und es werden nur bei besonders starken Eruptionen Blitze erzeugt. Diese ereignen sich zu selten, als dass noch viele Fotografen auf so eine Gelegenheit lauern würden.
Die Vulkanologen vom JMA berichten in einem Bulletin für den Beobachtungszeitraum vom 31. März bis zum 4. April über die Aktivität des Vulkans und halten die Warnstufe „3“ aufrecht. Damit gilt weiterhin ein Besteigungsverbot des Vulkans und man warnt insbesondere vor der Möglichkeit, dass pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Ein Phänomen, das am Sakurajima allerdings eher selten auftritt.
Im genannten Beobachtungszeitraum wurden am Gipfelkrater des Minami-dake neun Eruptionen beobachtet. Bei vieren handelte es sich um stärkere Explosionen, die Vulkanasche bis auf eine Höhe von 1.900 m über dem Kraterrand aufsteigen ließen. Dabei wurden einige größere vulkanische Bomben auf ballistische Flugbahnen ausgestoßen, die in einer Entfernung von 700 m zum Gipfelkrater landeten. Mit hochempfindlichen Überwachungskameras wurden nachts Feuerreflexionen am Krater beobachtet.
Während die seismische Tätigkeit als gering beschrieben wird, ist der Schwefeldioxidausstoß weiterhin hoch. Im tieferen Untergrund sammelt sich Magma an, so dass mit weiteren Eruptionen gerechnet werden muss.