Staat: Japan | Koordinaten: 31.581, 130.659 | Aktivität: Explosiv
Sakurajima bricht häufig aus und fördert Vulkanasche bis auf 3400 m Höhe
Der japanische Vulkan Sakurajima zeigt sich seit einigen Tagen von seiner munteren Seite und eruptiert explosiv. Dabei werden größere Tephrablöcke gefördert, die bis zu 1000 m vom Krater Minamidake entfernt landen. Vulkanasche erreicht laut VAAC Tokio eine Höhe von 3400 m und driftet in Richtung Südosten. Seit gestern wurden 15 VONA-Warnungen veröffentlicht, was schon eine beachtliche Anzahl ist.
Das JMA hat auch einen neuen Beobachtungsbericht für den Zeitraum vom 13. Oktober bis zum 16. Oktober veröffentlicht. In diesem Zeitraum wurden 19 Eruptionen beobachtet. Bei 9 der Eruptionen hat es sich um explosive Ausbrüche gehandelt. Man geht im Bericht nicht näher darauf ein, welcher Art die restlichen Eruptionen waren. Ich vermute, dass sie in den Bereich Asche-Exhalationen fallen. Vulkanasche stieg bis maximal 2.600 Meter über den Kraterrand auf. Man hält die Warnung aufrecht, dass bei größeren Eruptionen- die zu jeder Zeit auftreten können- pyroklastische Ströme entstehen könnten.
Darüber hinaus wurden am Gipfelkrater während des gesamten Zeitraums nachts Feuerreflexionen beobachtet, die mit einer hochempfindlichen Webcam dokumentiert wurden. Der seitlich und etwas unterhalb des Gipfelkraters gelegene Showa-Krater bliebt ruhig. Ein eigentlich bedauerlicher Umstand, denn dieser Krater brachte vor einigen Jahren die Eruptionen hervor, in deren Wolken es heftig blitzte.
Die Seismizität blieb relativ gering, stieg aber mit dem Einsetzen der eruptiven Phase leicht an. Am 11. Oktober gab es ca. 20 vulkanotektonische Erschütterungen. In den Folgetagen waren es weniger als 10 pro Tag. Am 11. Oktober wurde ein signifikanter Anstieg des Schwefeldioxidanstoßes registriert, als ca. 4000 Tonnen des Gases austraten.
Sakurajima ist ein 1117 m hoher Somma-Vulkan und gleicht in seiner Form dem neapolitanischen Vesuv. Der Inselvulkan liegt unweit der Großstadt Kagoshima, die im Falle starker Eruptionen bedroht sein könnte.