Sakurajima stieß stundenlang Vulkanasche aus und verursachte Ascheniederschlag
Auf Kyushu, der südlichsten der großen Inseln des japanischen Archipels, eruptierte der Sakurajima stundenlang. Die Eruption begann um 05:55 Uhr Ortszeit und endete erst zweieinhalb Stunden später. Es wurde eine VONA-Warnung herausgegeben, nach der die Aschewolke eine Höhe von 3000 m erreichte und nach Südosten driftete. Der Wind war vergleichsweise stark und drückte die Aschewolke nach unten, weshalb sie nicht noch höher aufgestiegen war. Dieser Effekt verstärkte zudem den Ascheniederschlag in Windrichtung, wobei ein Großteil der Asche in Vulkannähe abregnete. Laut dem JMA stieg die Asche 1800 m über Kraterhöhe auf, was sich mit den Höhenangaben vom VAAC Tokio deckt.
Der Ausbruch kam keineswegs überraschend, denn in den Stunden vor der Explosion gab es bereits einige Ascheexhalationen, die am Sakurajima in der Regel größeren Explosionen vorangehen.
Die Aktivität erfolgte wieder aus dem Minami-dake, während der Showa-dake ruhig blieb bzw. entgaste.
Langfristige GNSS-Messungen zeigen weiterhin eine fortschreitende Ausdehnung tief unter der Aira-Caldera, was auf anhaltende Magmaansammlungen hindeutet. Zudem stößt der Sakurajima weiterhin eine große Menge an Schwefeldioxid aus und ist seismisch mäßig aktiv. Im Beobachtungszeitraum vom 17. März bis zum 21. März wurden 10 vulkanotektonische Erdbeben registriert.
Im letzten JMA-Bulletin warnten die Vulkanologen weiterhin vor den Gefahren des Vulkanismus und hielten es für möglich, dass Lahare und pyroklastische Ströme generiert werden. Zudem warnten sie vor größeren Vulkanbomben und Blöcken, die in einem 1-Kilometer-Umkreis (womit der Radius gemeint ist) um den Gipfelkrater niedergehen könnten. Starke Explosionen könnten durch ihre Druckwellen Fensterscheiben zum Bersten bringen und umherfliegende Glassplitter Menschen gefährden. Die Vulkanalarmstufe blieb auf 3 und die Zugangsbeschränkungen wurden aufrechterhalten.
Der Sakurajima ist ein 1117 m hoher Somma-Vulkan vom Vesuv-Typ und liegt in der Bucht von Kagoshima. Die gleichnamige Großstadt mit ihren fast 600.000 Einwohnern liegt nur 10 Kilometer vom Vulkan entfernt. Aber auch direkt um den Vulkan herum, der eine Halbinsel in der Bucht bildet, gibt es Siedlungen.