Der japanische Feuerberg Sakura-jima meldet sich nach einer Pause zurück und eruptiert Vulkanasche. Das VAAC Tokio detektierte seit gestern 3 Eruptionswolken und brachte entsprechende VONA-Warnungen heraus. Demnach stieg die Asche bis auf einer Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel auf. Die restlichen Parameter wie Seismik und Gasausstoß sind unauffällig, um nicht zu sagen niedrig.
Sakura-jima liegt auf einer fast-Insel in der Bucht von Kagoshima. Rund um den Vulkan gibt es kleinere Ortschaften. Die größte Stadt der Region ist Kagoshima, sie liegt 10 km vom Vulkan entfernt. Stärkere Eruptionen sorgen dort für Ascheniederschlag. Das Bild stammt aus dem Archiv.
Suwanose-jima macht weiter
Der Suwanose-jima ist weiterhin aktiv und lässt Vulkanasche bis auf einer Höhe von 2100 m aufsteigen. Strombolianische Eruptionen fördern rotglühende Tephra. In diesem Jahr brachte das VAAC bereits 142 VONA-Warnungen zu diesem Vulkan heraus.
Suwanose-jima ist eine der Inseln des Ryukyu-Archipels, zu dem auch die japanische Insel Okinawa gehört. Weiter südlich liegt dann Taiwan.
Stromboli: Neue Fotos
Tatsächlich wurden in unserer Fb-Gruppe Bilder abendlicher Eruptionsfotos vom Stromboli geteilt, die mal nicht mit der Webcam aufgenommen wurden. Die Bilder wurden von einem Vulkanolgen des INGV Palermo gemacht, der sich am Rand der Cima aufhielt.
Nach wie vor bleibt es Normalsterblichen untersagt bis in die Kraterregion aufzusteigen, obwohl die Aktivität derzeit als gering eingestuft wird. Praktisch alle Parameter stehen auf „niedrig“, außer die Anzahl der seismischen VLP-Ereignisse. Sie zeigen an, dass sich magmatische Fluide im Untergrund bewegen. Den Verantwortlichen scheint die Gefahr einer unerwarteten starken Eruption zu groß zu sein, obwohl dieses Risiko schon immer bestand: alle paar Jahre kam es zu Verletzten. Sogar Todesopfer waren gelegentlich zu beklagen gewesen.
Die Neueinschätzung des Gefahrenpotenzials ist vor allem der Eruption vom Juli letzten Jahres geschuldet. Allerdings scheint es auch einen gesellschaftlichen Wandel mit einem immer höheren Sicherheitsbedürfnis zu geben, dem hier Rechnung getragen wird. Dieses Sicherheitsbedürfnis und die Delegierung der Eigenverantwortung bedingt auch, dass sich Bürgermeister und andere Verantwortliche im Kreuzfeuer der Anwälte sehen, wenn doch mal was passieren sollte. Die Zeit der Pioniere und Entdecker (selbst wenn man nur für sich selbst Neues entdecken konnte) scheint endgültig vorbei zu sein.