Rincón de la Vieja am 21.03.25: Phreatische Eruption

Phreatische Eruption am Rincón de la Vieja gemeldet – 200 m hohe Dampfwolke

Der Vulkan Rincón de la Vieja (Costa Rica) verzeichnete am Donnerstag um 6:15 Uhr einen kleinen phreatischen Ausbruch. Durch die Aktivität entstand eine Wolke aus Wasserdampf und vulkanischen Gasen, die eine Höhe von 200 Metern über dem Krater erreichte. Beobachtungen zufolge kam es zu einem geringen Ascheausstoß, der aber ohne Folgen für die Bevölkerung der Region blieb, da die Eruptionswolke durch einen starken Südwestwind zerstreut wurde.

Phreatische Eruptionen entstehen, wenn Grundwasser infolge großer Hitzeeinwirkung, aber ohne direkten Kontakt zum Magma, schlagartig verdampft. Da sich der Dampf um das 2500-Fache ausdehnt, kommt es zu einer Explosion. Diese kann neben Dampf Gesteinsfragmente aus dem Förderschlot schleudern, welche eine ernste Gefahr für Menschen in Vulkannähe darstellen. Solche Eruptionen kommen am Rincón de la Vieja häufiger vor und treten zudem in Phasen gehäuft auf. Phreatische Eruptionen sind ein typisches vulkanisches Phänomen an aktiven Vulkanen, die über einen Kratersee verfügen, wie es auch am Rincón de la Vieja der Fall ist.

Poás ebenfalls phreatisch aktiv

Ein weiterer aktiver Vulkan in Costa Rica, der über einen Kratersee verfügt und oft phreatische Eruptionen erzeugt, ist der Poás. Gestern erzeugte auch er eine kleine phreatische Eruption, bei der die Dampfwolke ca. 50 m hoch aufstieg. Sein Kratersee ist dabei zu verdampfen und ist in den letzten Wochen stark geschrumpft. Dadurch mischt sich in den Eruptionswolken ein immer größerer Ascheanteil und auch stark entgasende Fumarolen können feste Partikel ausstoßen. OVISCORI UNA meldete zudem, dass es gestern zu einer erhöhten seismischen Aktivität kam. Es kam zu mehrstündigem niederfrequentem Tremor, der auf starke Fluidbewegungen im Untergrund hindeutete. Seit Anfang des Jahres kommt es zu Bodenhebungen infolge einer Magmeninflation. Es besteht die Möglichkeit, dass sich eine stärkere Eruption zusammenbraut.

Sowohl der Poás als auch der Rincón de la Vieja sind Komplexvulkane mit mehreren Kratern, die in Nationalparks geschützt sind. Ihre Ausbrüche gefährden selten Ortschaften in ihrer Nähe. Doch hoch aufsteigende Aschewolken können ein Problem für die Luftfahrt darstellen. Außerdem geht von diesen Vulkanen ein erhöhtes Gefahrenpotenzial von Schlammströmen aus.