Nachdem der Mittelmeerraum in den letzten Tagen von heftigen Unwettern heimgesucht wurde, drohen nun Unwetter in Portugal und Spanien. In der Nacht wird der Landgang von Hurrikan Leslie erwartet. Sturmböen bis zu 190 km/h sollen möglich sein. Sollten die Prognosen eintreffen, wäre das der stärkste Sturm Portugals in den letzten 170 Jahren. Der Hurrikan soll nördlich von Lissabon auf Land treffen und sich dann abschwächen. Als Sturmtief wird er dann auch Spanien erreichen. Es muss mit Starkregen, Überflutungen und Hangrutschen gerechnet werden. Flussbetten und Bäche sind zu meiden, selbst wenn sie nicht direkt im Sturmgebiet liegen!
Bleibt zu Hoffen, dass es die Portugiesen nicht so schlimm erwischt, wie die Menschen auf Mallorca. Die Schadensbilanz ist erschreckend: Mindestens 12 Menschen fanden den Tod. Ein 8 jähriger Junge gilt noch als vermisst. Er wurde wahrscheinlich von der Sturzflut ins Meer gespült. Sardinien wurde ebenfalls von einem Unwetter heimgesucht. Dort wurde eine Brücke zerstört.
Hurrikan Michael verwüstete weite Teile der Küste des US-Bundesstaates Florida. In der Kleinstadt Panama sieht es aus wie nach einem Bombenangriff. Die Stadt muss komplett neu aufgebaut werden.
In den letzten Tagen und Wochen häufen sich die wetterbedingten Schreckensbotschaften: Ein Beweis dafür, wie ernst die Situation für uns alle ist und wie weit der Klimawandel bereits fortgeschritten ist. Die schlimmsten Prognosen der Modelle treten ein. Womit man wohl nicht gerechnet hat, sind die starken Fluktuationen des Jetstreams. Die Höhenwinde beeinflussen das Klima in unseren nördlich gemäßigten Breiten extrem und bringen das gewohnte Wetter und die Jahreszeiten mächtig durcheinander: Ob heiße Saharaluft aus dem Süden, oder arktische Outbreaks aus der Polarregion: unser Wetter wird immer extremer. Die aktuelle Trockenheit ist mehr als besorgniserregend. Die Pegel der Flüssen nähern sich neuen Tiefstständen an. Vielerorts steht die Binnenschifffahrt still und die Vegetation leidet. Sollte es im Winter in den Bergen nicht ordentlich schneien, droht nächstes Jahr Wasserknappheit, auf die wir uns vorbereiten sollten.