Mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,4 vor der Westküste Portugals war in Lissabon zu Spüren gewesen
Datum 26.08.2024 | Zeit: 04:11:39 UTC | 38.061 ; -9.398| Tiefe: 16 km | Mb 5,4
Heute Morgen ereignete sich um 04:11:39 UTC ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 5,4 vor der Westküste Portugals. Das Hypozentrum wurde in 16 Kilometern Tiefe festgestellt. Das Epizentrum befand sich 50 km süd-südwestlich von Sesimbra und etwa 90 Kilometer von der Landeshauptstadt Lissabon entfernt. Dort gerieten die Häuser ins Wanken, und es gingen zahlreiche Wahrnehmungsmeldungen ein, wobei die weitesten aus Marokko, in einer Entfernung von über 850 Kilometern, stammten. Dennoch wurden bisher keine größeren Schäden gemeldet. Das Beben war jedoch stark genug, um leichte Gebäudeschäden wie Risse in den Fassaden zu verursachen.
Zunächst wurde die Magnitude sogar mit Mb 5,9 eingestuft, später jedoch reduziert. Das GFZ Potsdam ermittelte eine Momentmagnitude Mw von 5,0. Es wird vor Nachbeben gewarnt.
Der Erdstoß heute war das stärkste Erdbeben in der Region seit 2009. Damals gab es ein Beben der Magnitude Mb 5,0.
Premierminister Paulo Range erklärte gegenüber der Presse, dass das Beben eine gute Gelegenheit darstellte, um die Reaktionsfähigkeit des Katastrophenschutzes zu testen.
Tektonisch betrachtet hing das Erdbeben mit der Kollision der europäischen und afrikanischen Platte zusammen. Im Golf von Cádiz kommt es dabei zur Subduktion. Die Störungen in diesem Gebiet sind Teil des größeren Azoren-Gibraltar-Verwerfungssystems, das sich von den Azoren bis zur Straße von Gibraltar erstreckt. Dieses System spielt eine Schlüsselrolle in der tektonischen Entwicklung der Region und ist eng mit der Subduktion und den damit verbundenen geologischen Prozessen verbunden. Das Beben ereignete sich an einer der Störungszonen, die mit diesem Gebiet assoziiert sind. Im Jahr 1755 ereignete sich in der Region ein sehr starkes Seebeben, in dessen Folge große Teile von Lissabon zerstört wurden. Natürlich gibt es jetzt die Befürchtung, dass das Beben nur das Vorspiel eines katastrophalen Erdbebens gewesen sein könnte.