Vulkan Popocatepetl fördert Aschewolken bis auf 7300 m Höhe – Verbreitung über den Golf
Der mexikanische Vulkan Popocatepetl hat in den vergangenen Tagen erheblich an Aktivität zugenommen und eruptiert deutlich stärker als in den letzten Monaten. Ganz überraschend kommen die Eruptionen nicht, denn über mehrere Wochen hinweg wurde ein Anstieg des Tremors beobachtet, der mittlerweile wieder auf hohem Niveau ist und den Spitzenwerten vom Frühsommer entgegenstrebt: An einigen Tagen wurden über 1000 Minuten Tremor pro Tag aufgezeichnet. Gestern lag der Wert bei 908 Minuten. Der Tremor ist jedoch nur eine Begleiterscheinung der starken Fluidbewegungen im Untergrund, die letztendlich in explosiven Eruptionen gipfeln und Vulkanasche bis zu 7300 m Höhe ausstoßen. Dabei entstehen großvolumige Aschewolken, die ihre Fracht mehr als 400 Kilometer weit transportieren und dabei nicht nur über mehrere Ortschaften abregnen lassen, sondern auch über den Golf von Mexiko.
Neben den Ascheeruptionen gibt es auch Exhalationen, die eine Mischung aus Dampf und Asche ausstoßen, wobei jedoch eindeutig der Dampfanteil überwiegt. Gestern wurden 45 dieser Exhalationen registriert. Dem Update der Vulkanologen ist zu entnehmen, dass mindestens eine der Exhalationen lange anhielt und als kontinuierlich beschrieben wurde. Es scheint also nicht nur eine Frage der Anzahl der Exhalationen, sondern auch ihrer Dauer zu sein, um die Stärke der Aktivität abzuschätzen.
Trotz der deutlichen Aktivitätssteigerung bleibt der Alarmstatus auf „Gelb Phase 2“. Dabei frage ich mich bereits mehrfach, warum in Mexiko eine weiter differenzierte Gefahreneinstufung vorgenommen wird, wenn sie nicht geändert wird, egal wie schwach oder stark die Eruptionen sind. Nichtsdestotrotz gilt weiterhin eine 12 Kilometer große Sperrzone um den Popocatepetl, und es wird vor Vulkanbomben und Laharen gewarnt. Wanderer sollen nicht nur den Vulkan nicht besteigen, sondern sich auch aus den Flussbetten der Umgebung heraushalten.
Auf dem Zeitraffervideo sieht man sehr schön, dass nicht nur Vulkanasche gefördert wird, sondern auch glühende Tephra, die Teilweise über den Kraterrand hinaus ausgeworfen wird.