Ascheeruption und Tremoranstieg am Popocatepetl in Mexiko – Nächtliche Rotglut beobachtet
Nahe der mexikanischen Hauptstadt ist der Popocatepetl dabei, wieder etwas mehr aufzuleben, und steigerte in den letzten Tagen sowohl Explosivität als auch Seismizität in Form von Tremor. Dieser stieg auf eine Dauer von 209 Minuten an, wie das zuständige Institut CENAPRED am Montag berichtete. Außerdem gab es 26 Asche-Dampf-Exhalationen. Das VAAC meldete Vukanasche in 5700 m Höhe. Starker Wind hielt die Aschewolke niedrig.
Auf dem Livestream von Webcams de Mexiko ließen sich letzte Nacht rot illuminierte Dampfschwaden beobachten, die über dem Krater schwebten. Sie wurden von glühender Lava beleuchtet, die sich im Förderschlot ansammelte. Möglich ist auch das Wachstum eines Doms, so wie es derzeit im Krater des Sabncayas passiert, über den ich heute Morgen berichtete. Auf dem letzten wolkenfreien Sentinel-Foto vom 25. Mai kann man im Infrarotbereich eine thermische Anomalie zusehen, aber sie lässt keine Rückschlüsse darüber zu, ob es sich um einen Lavadom handelt.
Der Alarmstatus bleibt „Gelb Phase 2“ und die Aktivität könnte sich weiter steigern. So wie die mexikanischen Behörden diesen Alarmstatus definieren, ist noch einiges an Aktivitätssteigerung möglich, bevor die nächsthöhere Alarmstufe ausgerufen werden wird. Es gilt eine 12-Kilometer-Sperrzone um den Krater und ein Besteigen des Popocatepetls bleibt verboten.
Die Aktivität des Vulkans ist mit der Störungszone des Trans-Mexikanischen Vulkangürtels assoziiert, der im Süden Mexikos einmal quer durch das Land zieht und von Westen nach Osten verläuft. Entlang des Gürtels reihen sich mehrere Vulkane auf, von denen Popocatepetl und Colima die aktivsten sind. Obwohl es am Popocatepetl in den letzten Wochen nicht auffällig viele Erdbeben gab, sieht das mit der Südgrenze des Vulkangürtels anders aus. Hier gab es eine Reihe moderater Erschütterungen. Einige von ihnen lagen in unmittelbarer Nähe zum Vulkan Colima, der ebenfalls Anzeichen eines möglichen Erwachens zeigt.
Ein Blick auf die Erdbebenkarte macht klar, dass es auch entlang der großen Subduktionszone zwischen Cocosplatte sowie der Nordamerikanischen- und Karibischen Platte eine hohe Seismizität gibt und die Erde ruhelos ist.