In den letzten 24 Stunden kam es am Vulkan in Mexiko zu mehreren Explosionen. Die Größte förderte Vulkanasche bis in 8700 m Höhe über dem Meeresspiegel. Damit hat der Popocatepetl die Asche gut 3 km über Kraterhöhe ausgeworfen. Laut CENAPRED deckten rotglühende Lavabomben die Außenflanken des Vulkankegels ein und zwar bis zu einer Entfernung von 2 km zum Krater. Der Explosionsknall war in den Ortschaften am Fuß des Vulkans zu hören und ließ Fensterscheiben klirren. Anwohner schreckten aus den Schlaf und Hunde bellten. MIROVA registriert eine thermische Strahlung von 34 MW.
Der Popocatepetl hat das Potenzial wirklich große Eruptionen zu erzeugen. Tephra könnte sogar die mexikanische Hauptstadt erreichen und dort für Chaos sorgen. Doch am gefährdetsten sind die direkten Anwohner des Vulkans.
Fuego: Aktivität steigert sich weiter
Der Fuego in Guatemela hat weiter zugelegt. INSIVUMEH berichtet von bis zu 25 explosiven Eruptionen pro Stunden. Vulkanasche steigt bis auf einer Höhe von 4800 m auf. Glühende Tephra wird 300 m hoch ausgeworfen. Es werden bis zu 3 Minuten andauernde Gaseruptionen generiert. Die thermische Leistung liegt bei 57 MW. Sehr wahrscheinlich steht ein Paroxysmus kurz bevor.
Ätna generiert Aschewolken
Der Ätna auf Sizilien emittiert weiterhin Aschewolken. Diese kommen in Pulsen und können schon relativ viel Asche enthalten. Die meisten Aschewolken manifestieren sich aus dem Nordostkrater, gestern stimmte allerdings auch die Bocca Nuova mit in die Aktivität ein. Das INGV registrierte in den letzten Tagen mehrere schwache Erdbeben, die auf anhaltende Inflation hindeuten: im Magmenkörper unter dem Vulkan sammelt sich weiter Schmelze an. Diese wird früher, oder später raus wollen! Am 21. und 22. Januar wurden zusammen 21 Erdbeben registriert. Diese Zahl reicht natürlich bei weiten nicht an die zahlreichen Erdstöße der seismischen Krise über Weihnachten heran, ist gegenüber Zeiten ohne nennenswerter Inflation aber erhöht. Dennoch geht von der aktuellen Seismik keine außergewöhnliche Gefahr für die Anwohner des Vulkans aus.
Gunung Agung: weitere schwache Eruptionen
Der Vulkan auf Bali kommt nicht zur Ruhe. Auch in der letzten Nacht wurden kleinere Eruptionen erzeugt. Diese könnten phreatischen (oder phreatomagmatischen) Ursprungs gewesen sein und mit der Regenzeit in Verbindung stehen: durch starke Regenfälle sammelt sich Wasser im Vulkan an, welches durch die thermische Energie verdampft und Explosionen erzeugt. Phreatische Explosionen zertrümmern (fragmentieren) anstehendes Lavagestein, welches dann als Asche ausgeblasen wird. Dabei wird keine frische Lava gefördert. Allerdings zeigen sie, dass es im Inneren des Doms sehr heiß ist und dass Magma im Fördersystem steht. Bei phreatomagmatischen Eruptionen kommt Magma direkt mit Wasser in Berührung und es kann frische Lava gefördert werden.