Poás: Vulkanasche in 3000 m Höhe detektiert

Vulkan Poás stieß Vulkanasche bis auf 3000 m Höhe aus – Zunahme der Aschekonzentration

In Costa Rica bleibt der Vulkan Poás weiterhin aktiv, wobei die Meldungen der letzten Tage teilweise widersprüchlich erscheinen: Zu Wochenbeginn berichtete OVISCORI-UNA, dass die Explosivität rückläufig sei. Zur Wochenmitte wurde dann jedoch mitgeteilt, dass die Eruptionswolken aus Schlot-C eine höhere Aschekonzentration als zuvor aufweisen. Heute meldete das VAAC Washington erneut Vulkanasche in 3000 m Höhe, die westwärts driftet und eine potenzielle Gefahr für den Flugverkehr darstellt. Da der Poás eine Gipfelhöhe von gut 2700 m erreicht und der Kraterboden etwa 300 m unter dem Gipfel liegt, betrug die Höhe der Aschewolke netto rund 600 m.

Die Berichte zeigen, dass ein Vulkanausbruch ein äußerst dynamischer Prozess ist, der ständigen Schwankungen unterliegt und sich nur schwer vorhersagen lässt. Nachrichten über Vulkanausbrüche bilden stets nur eine Momentaufnahme des Geschehens ab.

Im jüngsten Bericht der Vulkanologen heißt es, dass es häufig Eruptionspulse mit geringer Amplitude gebe. Beobachtungen zufolge wurden bei den Ausbrüchen Lavabrocken bis an den Kraterrand geschleudert. Die seismische und akustische Aktivität bleibt stabil, zeigt jedoch zeitweise stärkere Ausschläge. Insgesamt besteht jedoch eine Tendenz zur Abnahme der Amplitude. Nachts sind die Flammen der Schwefelverbrennung gut sichtbar.

Im letzten Wochenbericht vom 10. April wurde eine anhaltende Hebung des Bodens im Gipfelbereich bestätigt, die als moderat eingestuft wurde. Die Zahl vulkanotektonischer Beben hat abgenommen, die verbleibenden Erschütterungen waren hochfrequente Ereignisse. Gleichzeitig hat die Zahl explosionsbedingter Erschütterungen zugenommen.

In den kommenden Stunden und Tagen wird sich zeigen, ob die stärkere Explosion von heute Morgen ein Einzelfall war oder ob eine länger anhaltende Verstärkung der eruptiven Aktivität am Poás bevorsteht.

Der Vulkan Poás liegt im zentralen Hochland von Costa Rica, rund 40 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt San José, im gleichnamigen Nationalpark Parque Nacional Volcán Poás. Er gehört zu den aktivsten Vulkanen des Landes und ist Teil des mittelamerikanischen Vulkangürtels. Zu den bedeutenderen Eruptionen in der jüngeren Vergangenheit zählen jene in den Jahren 2017 und 2019. Im April 2017 wurde der Nationalpark nach einer Reihe starker Explosionen für Besucher geschlossen, so wie es auch jetzt wieder der Fall ist.