Poás eruptiert Asche bis zu 1000 m über Kraterhöhe – nachts wurde glühende Tephra identifiziert
Der Vulkan Poás (Costa Rica) besticht weiterhin durch seine erhöhte Aktivität, in deren Folge es zu Ascheausstößen kommt, die eine Höhe von gut 1000 m über Kraterhöhe erreichen. Das geht aus einem aktuellen Bericht von OVISCCORI-UNA hervor. Auch das VAAC Washington registrierte Aschewolken, die eine Höhe von 3000 m über dem Meeresspiegel erreichten. Diese Eruptionen manifestierten sich gestern um 17:01 Uhr und eine weitere heute Nacht um 2:03 Uhr Ortszeit. Lichtempfindliche Kameras zeigten rotglühende Tephra, die in den basalen Aschewolken enthalten war.
Darüber hinaus kommt es häufig zu kleineren Ausbrüchen, deren Eruptionssäulen Höhen von bis zu 400 Metern oder mehr erreichen. In der Eruptionssäule ist auch eine größere Menge Wasserdampf enthalten und der Gasausstoß bleibt hoch. Der Tremor erreicht mittlere Amplituden und im Vulkangebäude sind Anzeichen einer Magmeninflation zu erkennen.
Obwohl der Poás derzeit der aktivste Vulkan Costa Ricas ist, ist er nicht der einzige unruhige Feuerberg des Landes, der unter besonderer Beobachtung steht. Am Rincón de la Vieja wurde ein schwacher Tremor registriert, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. Am Turrialba gibt es eine schwache vulkanotektonische Tätigkeit, die mit einer Kontraktion des Vulkansystems einhergeht. Außerdem werden geringe Mengen vulkanischer Gase ausgestoßen, deren Werte als stabil beschrieben werden.
Vulkane ließen Mittelamerika wachsen
Dem Vulkanismus in Costa Rica und den anderen lateinamerikanischen Ländern kommt eine Schlüsselrolle bei der Entstehung Mittelamerikas zu und ließ die Landbrücke zwischen den beiden amerikanischen Kontinenten in nur wenigen Jahrmillionen wachsen. Auch wenn wir Menschen in unserer kurzen Lebensspanne ihn nicht wahrnehmen, ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. Der Motor hinter dem Vulkanismus ist in tektonischen Prozessen zu finden: Die Cocos-Platte schiebt sich unter die Karibische Platte und wird subduziert. Durch diesen Prozess entsteht Magma, das an den Vulkanen als Lava gefördert wird und so Mittelamerika wachsen ließ.