Poás: Krater füllt sich langsam mit Wasser

Kratersee des Poás füllt sich langsam – trotzdem brennende Schwefelgasfumarole gesichtet

Im letzten Winter stand der Poás häufig in den Schlagzeilen, da er sporadisch phreatische Eruptionen verursachte und kontinuierlich Gas ausstieß, das Vulkanasche enthielt. Dies war auf eine Magmenintrusion in einen oberflächennahen Magmenkörper unter dem Krater zurückzuführen, sowie auf eine ausgeprägte Dürreperiode, die zur Verdunstung des Kratersees führte. Dadurch wurden Fumarolen und der Förderschlot freigelegt, was zu starken Entgasungen und Explosionen führte. Inzwischen regnet es stark in Costa Rica, und der Kratersee beginnt sich langsam wieder zu füllen. Dennoch bleibt eine große Fumarole am Südrand des Kratersees offen, und Vulkanologen beobachteten dort brennenden Schwefel, der den Krater nachts in einen schwachen Lichtschein hüllt.

Am westlichen Kraterrand wurde ein MultiGas-Messgerät installiert, das kontinuierlich die Gaskonzentrationen überwacht und die verschiedenen vulkanischen Gase unterscheiden kann. Die Messungen ergaben eine Schwefeldioxid-Konzentration von 9 ppm. Die Verhältnisse von CO₂/SO₂ und H₂S/SO₂ lagen jeweils bei 0,5. Ein weiteres Messgerät an der Besucherplattform am Kraterrand registrierte eine Schwefeldioxid-Konzentration von 2 ppm.

Wie viel Schwefeldioxid darf es sein?

Es stellt sich die Frage, ab wann eine Schwefeldioxid-Exposition für Menschen schädlich ist. Hier gibt es unterschiedliche Grenzwerte und Richtlinien, die ich im Netz recherchiert habe: Die WHO sieht eine Konzentration von mehr als 500 µg/m³ (etwa 0,175 ppm) bei einer 10-minütigen Exposition bereits als gesundheitsschädlich an. Der empfohlene Tageshöchstwert liegt bei 20 µg/m³ (etwa 0,007 ppm). In der EU darf der Tagesgrenzwert von 125 µg/m³ Schwefeldioxid nicht öfter als dreimal im Kalenderjahr überschritten werden.

In US-amerikanischen Arbeitsumgebungen legt die OSHA einen Grenzwert von 5 ppm für SO₂ als zeitgewichteten Durchschnitt für eine 8-Stunden-Schicht fest. Kurzfristig gelten Belastungen von 50 bis 100 ppm Schwefeldioxid pro Kubikmeter Luft als tolerierbar, jedoch nur für bis zu 60 Minuten. Danach drohen ernste Gesundheitsschäden, bis hin zum Erstickungstod.

Die Werte, die auf der Besucherterrasse am Poás gemessen wurden, überschreiten die meisten dieser Richtlinien deutlich. Übrigens, unter Standardbedingungen entsprechen 2860 µg/m³ Schwefeldioxid in der Atemluft 1 ppm.

Beschreibung des Poás Vulkans

Der Poás Vulkan liegt in Costa Rica und zählt zu den aktivsten Vulkanen des Landes. Er ist bekannt für seinen großen, säurehaltigen Kratersee, der von Fumarolen umgeben ist, die kontinuierlich Gas freisetzen. Der Vulkan zeigt häufig phreatische Ausbrüche, bei denen Gase und Dampf explosionsartig entweichen. Die Fumarolen im Krater enthalten hohe Konzentrationen an Schwefel, was zu dem charakteristischen „Schwefelglühen“ in der Nacht führt. Der Poás ist ein beliebtes Ausflugsziel, doch seine Aktivität führt oft zu Einschränkungen für Besucher.