Die Eruption am Piton de la Fournaise geht weiter, allerdings reduzierte sich nachts die Aktivität deutlich, nachdem der Tremor am Abend angestiegen war und es so aussah, als würde mehr Lava nachkommen. Die Front des Lavastroms stagnierte gut 250 m vor der Küstenstraße. Heute Morgen war nur ein kurzer Lavastrom aktiv, dessen Front sich ca. 200 m vom Förderschlot entfernt hatte. Der noch aktive Schlot befindet sich auf einer Höhe von 1050 m ü.N.N. und eruptiert derzeit strombolianisch. Glühende Tephra steigt bis zu 20 m hoch auf. Um den Schlot bildete sich ein kleiner Kegel, der ca. 10 m hoch ist.
Bisher sieht es so aus, als würde nur das neu aufgestiegene Magma aus dem Dyke eruptieren. Sein Volumen ist begrenzt. Bei der großen Eruption im Jahr 2007 bestand eine direkte Verbindung zum obersten Stockwerk des Magmenreservoirs, das dann leer lief. Die Eruption dauerte mehrere Monate und der Hauptkrater Dolomieu sackte ein und vergrößerte sich stark.
Anak Krakatau: neuer Förderschlot aktiv
Gestern setzte sich die Eruptionsserie an Anak Krakatau fort. Dabei entstand auch ein neuer Screenshot einer Livecam-Aufnahme. Auf dieser sieht man, dass die Eruptionswolke aus einem Schlot im rechten Randbereich des Kratersees kommt. Auf weiteren Bildern lässt sich erahnen, dass dort ein neuer Kraterbereich entsteht. Auf dem Seismogramm des VSI erkennt man mehrere Tremorphasen. Vulkanotektonische Erdbeben gibt es derzeit keine.
Kadovar eruptiert wieder
Der Inselvulkan in der Bismark-See (PNG) eruptiert wieder. Bilder, die in unserer FB-Gruppe „volcanoes and volcanism“ geteilt wurden, belegen die Eruption. Aus dem Gipfelkrater wird Vulkanasche gefördert, die mehrere Hundert Meter hoch aufsteigt. Doch das Interessanteste ist, dass man auf den Bildern einen Lavadom erkennt, der den Krater auffüllt. Nicht zu erkennen ist, ob der Dom aktuell wächst. MIROVA registrierte dieser Tage eine schwache Wärmeanomalie auf Kadovar. Die Fotos stammen von Claudio Jung.
Askja mit thermischen Signal
Vom isländischen Vulkan Askja geht derzeit eine schwache Wärmestrahlung mit einer Leistung von 7 MW aus. Diese stammt sehr wahrscheinlich aus dem Bereich des Kraters Viti und könnte von heißen Fumarolen erzeugt werden. Ein Anstieg der Gastemperaturen könnte von aufsteigendem Magma hervorgerufen werden. Um das endgültig zu beurteilen, wären Messungen vor Ort nötig.