Piton de la Fournaise: Seismik steigt

In den letzten Tagen stieg die Seismik am Piton de la Fournaise auf der Insel La Réunion. Die Vulkanologen des OVPF sehen die zunehmende Erdbebentätigkeit als Anzeichen dafür, dass Magma unter dem Vulkan aufsteigt. Dafür spricht auch eine erhöhte Kohlendioxid-Emission. Mittelfristig rechnen die Forscher mit dem 3. Vulkanausbruch in diesem Jahr. Das Zeitfenster beträgt Tage-Wochen. Die vorangegangene Eruption war vergleichsweise kurzlebig und dauerte nur 4 Tage.

Auf der Insel freut man sich bereits, da die Corona-Beschränkungen soweit gelockert wurden, dass Einheimische sich wieder frei auf der Insel bewegen können. Bei letzten Ausbruch war das nicht so und die Eruption spielte sich praktisch unter Ausschluss der Öffentlichkeit ab. Wer nun meint, dass man als europäischer Vulkantourist nun wieder eine Chance bekommt La Réunion zu besuchen sollte vorsichtig sein: es gelten immer noch Reisebeschränkungen für die Reisen in französische Überseedepartments. Mindestens wird eine 14. tägige Quarantäne für Einreisende verlangt. Unter Vorlage eines negative COVID-19-Tests verkürzt sie sich auf 7 Tage. Einige Ziele sind weiterhin off limit. Vor Reiseantritt sollte man sich gründlich informieren!

Campi Flegrei: Neues vom Radon

Das INGV Neapel veröffentlichte neue Forschungsergebnisse bezüglich eines speziellen Radon-Isotops, dass oft zur Vorhersage von Vulkanausbrüchen herangezogen wird. An vielen Stellen der Caldera wurden seit 2011 regelmäßig Gasproben gesammelt und auf das Radon Isotop 222 hin untersucht. Man fand heraus, dass die Radon-Konzentration in einem Gebiet stieg, das deutlich größer ist, als die Zone erhöhter Seismizität und Bodenanhebung. Weitere Schlussfolgerungen seitens der Wissenschaftler sind extrem schwammig formuliert. Man könnte sie so interpretieren, dass die Radon-Emissionen im Zusammenhang mit Magmenaufstieg stehen, so wie es in anderen vulkanischen Gebieten ebenfalls der Fall ist. Freilich weiß man immer noch nicht ob- und wann es zu einer Eruption kommen wird. Trotzdem mehren sich die Erkenntnisse, dass es einen aktiven Magmenkörper unter der Caldera gibt.