Die Philippinen wurden von zwei Beben Mw 5,7 und 5,4 erschüttert – Leichte Schäden an Infrastruktur
Datum 22.01.25 | Zeit: 23:39:46 UTC | Koordinaten: 10.131 ; 125.180 | Tiefe: 9 km | Mw 5,7
Die Philippineninseln Leyte und Mindanao wurden heute Nacht von einem Doppelwumms in Form von zwei mittelstarken bis starken Erdbeben der Magnituden 5,7 und 5,4 getroffen. Das Hypozentrum des stärkeren Bebens wurde in 9 Kilometern Tiefe ausgemacht, das des schwächeren in 10 Kilometern. Die Epizentren befanden sich 7 km östlich von Liloan auf Leyte und 9 km westlich von Siocon im Westen von Mindanao. Bei beiden Orten handelt es sich um Küstenorte, doch während sich das Beben M 5,7 unter Land manifestierte, lag das Epizentrum des Bebens M 5,4 vor der Küste.
Das Beben bei Liolan verursachte leichte Schäden an der Infrastruktur, wie Risse in Mauern und in Straßen. Beide Beben waren weithin zu spüren gewesen und dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen aus Gebieten in mehr als 100 Kilometer Entfernung zu den Epizentren vor. Zeitlich vergingen gut 4 Stunden zwischen den Beben. Beim GFZ wurden sie übrigens beide mit der Magnitude 5,7 eingeordnet.
Die Philippinen liegen auf dem Zirkumpazifischen Feuergürtel, entlang dessen sich die meisten Vulkane der Welt aufreihen. So liegt der aktive Vulkan Kanlaon nur 230 Kilometer vom Epizentrum bei Liolan entfernt. Bis zum ebenfalls als aktiv eingestuften Taal auf Luzon sind es gut 660 Kilometer. Damit liegen beide Vulkane im Wirkungskreis des Bebens. Weder Kanlaon noch Taal reagierten mit einer stärkeren Eruption, obgleich es gestern am Taal vor den beiden Erdbeben eine phreatische Eruption gab.
Tektonische Situation der Philippinen
Tektonisch betrachtet stehen die beiden Erschütterungen mit der Kollision der Philippinischen Platte mit der Sundaplatte in Verbindung. Diese Plattenkollision führt entlang des Philippinengrabens zur Subduktion der Philippinenplatte unter die Sundaplatte, was nicht nur Magma erzeugt, sondern auch Erdbeben. Die beiden Erdbeben standen nur indirekt mit dem Philippinengrabens in Verbindung, denn sie manifestierten sich an Störungen der Philippine Fault Zone. Hierbei handelt es sich um eine 1.200 km lange linksseitige Blattverschiebung, die sich von Nordwest nach Südost durch den philippinischen Archipel erstreckt. Sie liegt hinter der konvergenten Grenze des Philippinengrabens und spiegelt die seitliche Bewegung der subduzierenden Philippinischen Seeplatte wider. Die PFZ reicht vom Golf von Davao im Süden über die Inseln Leyte und Masbate bis in die Region Ilocos im Nordwesten von Luzon. Ihre Enden sind durch verzweigte Verwerfungen geprägt, die auf laterale Ausbreitung hinweisen.
Auf der Shakemap oben erkennt man, dass die Seismizität der gesamten Region hoch ist. Am oberen Bildrand sieht man Erdbeben in Taiwan, am unteren Erschütterungen in Indonesien.