Taal-Vulkan erzeugt eine phreatische Eruption – Dampf in 2100 m Höhe
Auf den Philippinen ereignete sich eine weitere phreatische Eruption am Taal-Vulkan. Wie bei den vorherigen Ausbrüchen manifestierte sie sich im Krater von Volcano Island. Laut PHILVOLCS dauerte die Eruption 2 Minuten und fand gestern Abend zwischen 21:30 Uhr und 21:32 Uhr Ortszeit statt. Visuelle, seismische und Infraschallaufzeichnungen des Taal Volcano Network zeigen, dass dabei dampfgefüllte Eruptionswolken bis zu 600 Meter über dem Krater aufstiegen und nach Westen drifteten. Diese Beobachtungen wurden durch Web- und Wärmebildkameras bestätigt. Das Institut berichtet zudem, dass die Dampfwolken aus dem Kratersee bis zu 2.100 Meter aufstiegen.
Es war die erste phreatische Eruption im Juni. Im Vormonat hatte es eine Serie solcher dampfgetriebenen Eruptionen gegeben. Diese stiegen nicht nur direkt aus dem Kratersee auf, sondern auch aus Schloten in seinem Randbereich. Obwohl phreatische Eruptionen auch in normalen Vulkankratern entstehen können, sind sie typisch für Vulkane mit einem Kratersee, da hier ausreichend Grundwasser vorhanden ist. Weiterhin tritt diese Eruptionsart häufiger an Gletschervulkanen oder an dombildenden Feuerbergen in den Tropen auf, besonders zur Regenzeit.
Am 20. Juni 2024 lagen die Schwefeldioxidemissionen durchschnittlich bei 4.641 Tonnen pro Tag, wobei der Durchschnitt seit Januar dieses Jahres bei hohen 7.967 Tonnen pro Tag liegt. Diese geringe phreatische Aktivität wird wahrscheinlich durch die fortgesetzte Emission heißer vulkanischer Gase im Hauptkrater des Taal verursacht und könnte sich in ähnlichen Ereignissen fortsetzen. Die Hintergrundwerte der vulkanischen Erdbebenaktivität und der Bodenverformung deuten darauf hin, dass ein magmatischer Ausbruch derzeit unwahrscheinlich ist. Dennoch wurde gestern 1 vulkanotektonisches Erdbeben registriert.
DOST-PHIVOLCS weist darauf hin, dass für den Taal-Vulkan weiterhin Alarmstufe 1 gilt, was auf einen anormalen Zustand hinweist und nicht bedeutet, dass die Unruhen oder die Gefahr eines magmatischen Ausbruchs vorüber sind. Bei Alarmstufe 1 können plötzlich auftretende dampfgetriebene oder phreatische Explosionen, vulkanische Erdbeben, kleinere Aschefälle sowie gefährliche Ansammlungen oder Ausstöße von Vulkangas auftreten und die Taal-Vulkaninsel gefährden. Zudem stellt die Entgasung hoher Konzentrationen von vulkanischem Schwefeldioxid ein potenzielles langfristiges Gesundheitsrisiko für die umliegenden Gemeinden dar.