Papua Neuguinea: Starkes Erdbeben am 05. September

Starkes Erdbeben erschüttert Nordküste von Papua Neuguinea – Vulkane in der Nähe

Datum 05.09.24 | Zeit: 01:03:17 UTC |  -3.514 ; 144.230 | Tiefe: 12 km | Mw 6,2

Die Nordküste von Papua Neuguinea wurde nachts um 01:03:17 UTC von einem starken Erdbeben der Magnitude 6,2 erschüttert. Das Hypozentrum wurde in 12 Kilometern Tiefe festgestellt. Das Epizentrum befand sich nach EMSC-Angaben kurz vor der Küste und wurde 66 Kilometer ost-nordöstlich vom Ort Wewak verortet. Aus der Provinzhauptstadt wurden keine größeren Schäden gemeldet.

Dem langjährigen Vnet-Leser könnte Wewak ein Begriff sein, denn ich erwähnte den Ort öfter im Rahmen der Berichterstattung über die Eruptionen des Vulkans Kadovar, der 2018 eruptierte und gut 50 Kilometer östlich des Erdbebenzentrums liegt. Vom Kadovar lagen in den letzten Monaten keine Aktivitätsmeldungen vor. Sollte er nun wieder mit Eruptionen anfangen, könnten diese vom Erdbeben getriggert worden sein. Auch der Inselvulkan Manam befindet sich im Wirkungskreis des Bebens. Dieser Vulkan war bis 2022 regelmäßig aktiv und erzeugte Paroxysmen, doch seitdem macht er sich rar und bestenfalls durch schwache Ascheemissionen auf sich aufmerksam.

Lokale Medien weisen explizit darauf hin, dass das Epizentrum etwa 300 Kilometer östlich der Stadt Vanimo lag, die sich darauf vorbereitet, Papst Franziskus am Wochenende zu empfangen. Für die Menschen in PNG ein seltener Besuch. Erdbeben gibt es dort hingegen häufig und sie gehören zum Alltag der Bevölkerung.

Papua Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring und somit an der Plattengrenze des Pazifiks. Die Ozeanplatte drückt gegen die Australische Platte und wird subduziert, was im Wesentlichen für Erdbeben und Vulkanausbrüche verantwortlich ist. Die tatsächliche tektonische Situation im Norden von Papua Neuguinea ist ungleich komplexer, da es hier eine Reihe tektonischer Kleinplatten gibt, die sich gegeneinander bewegen. So gibt es eine ausgeprägte Transformstörung zwischen der Nördlichen- und Südlichen Bismarkseeplatte, die sehr wahrscheinlich für das Erdbeben verantwortlich ist.