Ätna: 12. paroxysmaler Vulkanausbruch

Heute Morgen ereignete sich gegen 6.oo Uhr MESZ der 12. Paroxysmus am Ätna auf Sizilien. Dem Vulkanausbruch ging nur eine relativ kurze Aufwärmphase mit strombolianischen Eruptionen aus dem SE-2-Krater voran. Dieser wächst rapide und bildet einen großen Buckel im Osten der Hochebene Piano del Lago. Wenn es so weiter geht, wird der ehemalige Pitkrater bald größer sein als der eigentliche SE-Krater-Kegel und sich diesen einverleiben.

Dieser Paroxysmus war relativ kurzlebig, fand aber in der Morgendämmerung statt und präsentierte sich somit im besten Fotolicht. Lavafontänen schossen mehrere Hundert Meter hoch und Lavaströme flossen ins Valle del Bove.

Unwetter in Deutschland

Während sich die Ostküste der USA auf das Eintreffen von Hurrikan „Irene“ vorbereitet, wurde auch Deutschland von einer Serie besonders starker Gewitter heimgesucht. Nach Temperaturen bis zu 35 Grad erfolgt nun eine rapide Abkühlung. Gewitter mit Sturmböen und Starkregen begleiten den Temperatursturz.

Nach einem viel zu trockenen Frühling zeigte sich der Sommer verregnet, was fatale Folgen für die Landwirtschaft hat. Derzeit wird die Getreideernte eingefahren und Bauern beklagen einen Ertragsrückgang bis zu 30%. Das Wasser steht auf den Feldern und viele Erntemaschine versinken im Schlamm. Vielleicht sollte man dazu übergehen sich dem neuen subtorpischen Klima in Deutschland anzupassen und Reis anbauen!

Zusammenfassung vulkanischer Aktivität weltweit

In der Wochenzusammenfassung der vulkanischen Aktivität fallen einige gute Bekannte auf:

Puyehue-Cordon Caulle: der Vulkan in Chile ist immer noch aktiv. In den vergangenen Tagen förderte er eine 3,7 km hoch aufsteigende Aschewolke.

Sakura-jima: der daueraktive Vulkan in Japan hatte eine Serie stärkerer Eruptionen.

Katla: die Seismik unter dem subglazialen Vulkan ist in den letzten Tagen wieder besonders hoch.

Stromboli: zeigt erhöhte Seismik mit länger anhaltendem Tremor und stärkeren Explosionssignalen. Auf der Thermalcam sieht es so aus, als würde aus dem Hornito im Westteil des Kraters ein kurzer Lavastrom fließen.

El Hierro: droht ein Vulkanausbruch?

Die seit Wochen anhaltende Seismik auf der Kanareninsel El Hierro hat weiterhin zugenommen. Spekulationen über einen bevorstehenden Vulkanausbruch kamen auf. Diese fanden nun neue Nahrung: jetzt wurde tatsächlich eine Deformation in Form von Inflation unter dem Steilhang “El Golfo“ beobachtet. Der Vulkan blähte sich um ca. 1 cm auf, was darauf hindeutet, dass sich Magma unter dem Vulkan ansammelt. Ob- und wann es zu einen Vulkanausbruch kommen wird ist noch ungewiss.

Stromboli: Erhöhte Seismik

Am Vulkan Stromboli auf den Liparischen Inseln vor Sizilien bleibt die Situation spannend. Der Hornito im Westteil des Kraters ist weiterhin gewachsen, dass Gleiche gilt für den Kegel im Ostteil. Der Krater bietet somit eine besondere Ästhetik. Die Seismik zeigt sich heute lebhaft. zahlreiche Explosionssignale mittlerer Stärke und ein hohes Grundrauschen deuten darauf hin, wie munter der daueraktive Vulkan derzeit ist. In diesem Monat machte er mit 2 aussergewöhnlichen Events von sich Reden. Es würde mich nicht wundern, wenn sich ein Drittes dazu gesellen würde.

Erdbeben: USA-Ostküste wird erschüttert

Am Dienstag erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5.9 die Ostküste der USA. Das Hypozentrum lag in nur 1 km Tiefe bei der Ortschaft Mineral im Staat Virginia. Der Ort liegt 130 km südlich der Hauptstadt Washington. Dort wurde das Erdbeben ebenfalls wahrgenommen. Es gab geringe Schäden und die Regierungsgebäude wurden evakuiert. Über Tote und Verletzte liegen keine Meldungen vor. Vorsorglich wurden 2 Atomkraftwerke vom Netz genommen.

Ein vergleichbares Erdbeben ereignete sich in dieser Region 1897.

Vulkanausbrüche im August: Ätna, Stromboli und Co.

Während meiner Abwesenheit zeigten sich besonders die Vulkane Italiens von ihrer aktiven Seite.

Ätna: hier gab es  am 12. und 20. August zwei weitere paroxysmale Eruptionen. Der jüngste dieser Ausbrüche (es war der 11. In diesem Jahr) war kurz, aber besonders stark. Eine Aschewolke stieg mehrere Kilometer hoch auf.

Stromboli: am 12. August gab es kontinuierliches Lava-Spattering und einen kleinen Lavastrom im Westteil des Kraters.

Kilauea: nach dem Auslaufen des Lavasees in der ersten Augustwoche, füllt sich der Krater des  Pu’u’O’o  wieder mit Lava.

Katla: die Seismik des subglazialen Vulkans ist weiterhin erhöht.

Zurück aus Indonesien

Eine 16-tägige Reise führte mich zu diversen Vulkanen in Indonesien. Der Krakatau hatte einen glühenden Schlotpfropfen, Semeru war still, am Kawah Ijen gab es blaue Flammen an den Gasaustritten zu bewundern. Highlight der Reise, die ich in Begleitung der Geonauten durchführte, war eine Bootsexpedition zum Batu Tara vor Flores. Diese Vulkaninsel gleicht einem weißen Fleck auf der Landkarte. Der Vulkan war strombolianisch aktiv und die Eruptionen ließen sich prima von der Küste aus beobachten. Ein ausführlicher Bericht folgt.