Flutkatastrophen in Thailand und Italien

Italien: Sintflutartige Regenfälle haben in den letzten Tagen für Überschwemmungen in Nordwest-Italien gesorgt. Die Regionen Ligurien und Toskana waren besonders stark betroffen. Die schlammigen Fluten rissen Teile von Häusern fort und unterspülten Straßen. Es starben mindestens 9 Menschen. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst; man befürchtet, dass sie ins Meer geschwemmt wurden.

Thailand: In der Hauptstadt Bangkok droht eine größere Katastrophe, als befürchtet. Die Dämme können das Hochwasser des Flusses Chao Phraya nicht mehr standhalten und die Fluten dringen in die Innenstadt vor. Mittlerweile überlegt man dort Straßen aufzureißen und als Ablaufkanäle umzufunktionieren. Der Höhepunkt der Überflutung wird für das Wochenende erwartet.

El Hierro: Aktivität etwas rückläufig

Update: Eine neue Vergleichsgrafik (Bild rechts) zeigt eine Frontalansicht des neuen submarinen Vulkans. Deutlich ist ein Kegel mit Lavastrom zu erkennen. Mich erstaunt ein wenig, dass der Kegel genauso aussieht, wie ein Schlackenkegel aus pyroklastischem Material an Land.

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Während der Öffentlichkeit ein Modell des Ozeanbodens vor El Hierro präsentiert wird auf dem der neue submarine Vulkan zu sehen sein soll, ist auf der Seite earthquake-report.com die Mail eines Lesers zu sehen, der direkt von El Hierro berichtet. Bei dem Leser handelt es sich um einen nicht graduierten Vulkanologen, der schon mit Tazieff unterwegs war. Demnach soll sich der aktive Förderschlot bereits 70 Meter unter der Wasseroberfläche befinden. Der Jacuzzi sei weiterhin aktiv und von Land aus zu beobachten. Zeitweise würden bereits geysirartige Wasserfontänen zu sehen sein. Die Wassertemperatur beträgt nach seinen Aussagen 60 Grad.

Wie gesagt, dabei handelt es sich um inoffizielle, nicht bestätigte Aussagen. Wasserfontänen sollten eigentlich von den Pressefotografen aufgenommen werden. Auf der Grafik sieht man auf jedenfall einige ältere Strukturen, die auf frühere submarine Eruptionen hindeuten.

Zu den Fakten: die Messdaten zeigen heute einen leichten Rückgang des Tremors und auch die Bebenhäufigkeit in Tiefen zwischen 25 – 15 km hat etwas nachgelassen. Entwarnung kann allerdings noch nicht gegeben werden, möglicherweise wird es in den nächsten Wochen einen neuen Eruptionszyklus geben.

Indonesien: Vulkan Lokon erneut ausgebrochen

Der Lokon auf der indonesischen Insel Sulawesi ist heute Nachmittag erneut ausgebrochen. Wie das vulkanologische Institut auf Java berichtete, gab es um 17.19 Uhr und 17.30 Uhr zwei starke Explosionen, die hoch aufsteigende Aschewolken förderten.

Der Vulkan war im August erwacht und produzierte einige kleinere Ascheeruptionen.

Chile: neuer Vulkanausbruch droht

Im fernen Süden Chiles droht der Vulkan Cerro Hudson auszubrechen. Es wurden mehrere Erdbeben registriert, die darauf hindeuten, dass sich Magma einen Weg durch die Erdkruste bahnt. Heute Nachmittag kam es zum Ausstoß einer Dampfwolke, die gut 1 km hoch aufstieg. Daraufhin wurden gut 100 Menschen in dem dünn besiedelten Gebiet evakuiert.

Der 1905 m hohe Vulkan Cerro Hudson brach zuletzt 1991 in einer VEI 5 Eruption aus. Es war die 2. größte Eruption des vergangenen Jahrhunderts in Chile.

El Hierro: Forschungsschiff vor Ort

Endlich ist die „Ramon Margalef“ vor El Hierro angekommen. Das Forschungsschiff hat Tauchroboter mit Kameras an Bord und es besteht die Hoffnung, dass es bald Videoaufnahmen des submarinen Vulkanausbruches gibt. Allerdings ist das Wasser derart eingetrübt, das es schwierig sein dürfte, die Roboter nahe genug an die Förderschlote zu steuern und entsprechende Aufnahmen zu machen. Bereits veröffentlicht wurden Grafiken des Bodenreliefs, auf denen der neue Unterwasservulkan zu erahnen ist. Sein Krater soll sich demnach in einer Tiefe von 230 m befinden.

Derweilen finden weiterhin zahlreiche Beben in der Bucht von „El Golfo“ statt. Die Hypozentren dieser Beben liegen in Tiefen um 20 km. Vermutlich steigt Magma aus dem Erdmantel auf. Der Tremor ist stabil und die submarine Eruption geht weiter. Die Meldung über erneute Gasblasen-Aktivität am Jacuzzi scheint sich nicht bestätigt zu haben.

Ätna: Paroxysmus No. 17

Update 24.10.2011: Der Paroxysmus begann praktisch ohne Vorzeichen und steigerte sich sehr schnell. Die Phase mit den Lavafontänen dauerte mit fast 2 Stunden ungewöhnlich lange. Lavaströme flossen ins Valle del Bove und Asche ging in den Ortschaften im Osten nieder. Der Flughafen von Catania wurde zeitweise gesperrt.

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Am Vulkan Ätna auf Sizilien beginnt nach 15-tägiger Pause gerade der 17. Paroxysmus dieses Jahres! Der Tremor beginnt zu Steigen und die LiveCams zeigen strombolianische Eruptionen.

Dank an Bianca für den Hinweis.

El Hierro: Erneute Schwarmbeben

Von dem submarinen Vulkanausbruch bei der Kanareninsel El Hierro gibt es 2 Neuigkeiten zu berichten:

An der Meeresoberfläche kommt es wieder zum Aufstieg von Gasblasen, die das Meer aufwühlen. Einige Quellen nennen diese Phänomen „Jakuzzi“.

Es hat wieder vermehrte Bebentätigkeit unter der Bucht von „El Golfo“ im Norden El Hierros gegeben. Mittags betrug ihre Anzahl bereits 39.

Zudem weist der Tremor einige Spitzen auf. In einigen Medien wurde von einer Beruhigung der Situation gesprochen, doch diese währte nur kurz. Es bleibt weiterhin spannend!

El Hierro: submariner Vulkanausbruch geht weiter

Während meiner Abwesenheit hat sich die Situation auf der Kanareninsel „El Hierro“ nur leicht verändert. Weiterhin fließt Lava aus mindestens einem submarinen Förderschlot und das Wasser ist verfärbt, allerdings steigen keine Gasblasen mehr auf. Die Geburt einer neuen Insel lässt auf sich warten.

Der Tremor hat sich etwas reduziert, ist bis auf leichte Schwankungen relativ stabil. Die Hangneigung variiert auf geringem Niveau und tiefsitzende Erdbeben deuten darauf hin, dass weiterhin Magma in die Magmakammer strömt. Nachschub und Ausfluss halten sich ungefähr die Waage. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, dass sich an Land, oder kurz davor weitere Förderschlote öffnen.