Asteroiden: Vorbeiflug am 8. November

Am Dienstag, dem 8. November 2011, kommt uns der Asteroid 2005 YU55 sehr nahe. Er wird die Erde innerhalb der Mondbahn, in einer Entfernung von „nur“  324.000 Kilometern passieren. Nach Angaben der NASA besteht keine Gefahr, dass er auf Erde, oder Mond einschlägt.

2005 YU 55 besteht zum größten Teil aus Kohlenstoff und reflektiert nur wenig Licht. Daher wird der 400 Meter große Brocken mit bloßem Augen nicht zu sehen sein. Die Astronomen verfolgen seine Bahn mit Radioteleskopen und wollen seine Oberfläche während des Vorbeifluges auf 2 m genau kartieren.

Ein vergleichbar großes Objekt ist der Erde zuletzt 1976 so nahe gekommen. Im Jahr 2029 soll der 270 Meter große Asteroid Apophis die Erde in noch geringerem Abstand passieren. Er fliegt in nur knapp 30.000 Kilometer  an uns vorbei. 7 Jahre später kehrt er zurück und dann soll es noch knapper werden. Die NASA beziffert die Wahrscheinlichkeit für einen Einschlag auf der Erde mit 1:250.000.

Der Impakt eines so großen Asteroiden auf der Erde hätte weitreichende katastrophale Folgen, es würde aber nicht den Weltuntergang bedeuten.

Asteroide, Kometen und Meteoriten sind astronomische Kleinkörper und Überbleibsel aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems. Ihr Alter wird mit 4,6 Milliarden Jahre beziffert. Bisher sind  559.757 Asteroiden bekannt, ihre tatsächliche Anzahl kann nur geschätzt werden. Wahrscheinlich gibt es mehr als 1.000.000 dieser Himmelskörper, die das Sonnensystem durchkreuzen. 8321 Asteroiden bewegen sich in Erdnähe und kreuzen unsere Bahn um die Sonne. 10% davon sind größer als 1000 Meter und werden somit als globale Killer angesehen. Der Einschlag eines so großen Asteroiden würde auf der Erde zu einem Massensterben führen und wahrscheinlich das Ende der menschlichen Zivilisation einläuten. Kleinkörper ab einem Durchmesser von 30 Metern können bei einem Impakt auf der Erdoberfläche schon große Schäden anrichten, die allerdings lokal begrenzt sind.

Griechenland: ein politischer Vulkanausbruch

Der griechische Ministerpräsident Papandreou hat mit seinem Entschluss eines Bürgerentscheids zum Rettungsschirm einen politischen Vulkanausbruch ausgelöst. Meiner Meinung nach sollten die Bürger der anderen Euroländer darüber entscheiden, ob sie bereit sind, den maroden griechischen Staat mit ihren Steuergeldern zu stützen! Besonders, wenn man bedenkt, dass Griechenland nur mit gefälschten Bilanzen Mitglied der Währungsunion wurde. Deutschland könnte das Geld gut im eigenen Land investieren, z.B. um das bröckelnde Bildungssystem zu renovieren, neue Kindertagesstätten zu schaffen, den Ausstieg aus der Atomenergie voranzutreiben, oder den eigenen Schuldenberg abzubauen.

Ich stelle hier die Frage: Griechenland, Rettung um jeden Preis, oder besser ein Gesundschrumpfen der Eurozone?

El Hierro: hoher Tremor und Inflation

Update 21.00 Uhr: der Tremor fluktuiert weiterhin auf hohem Niveau. Das Signal erweckt bei mir den Anschein, dass Fluide pulsieren, oder große Gasblasen aufsteigen. Ich würde auch die Möglichkeit nicht ausschließen, dass Wasser ins Fördersystem eindringt.

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Update 17.00 Uhr: Im „Las Calmas Gebiet“ vor La Restinga hat sich ein neuer Fleck im Meer gebildet. Der Jacuzzi war zumindest kurzzeitig aktiv. Es scheint sich also ein weiterer Förderschlot in der Nähe des jüngst Aktiven gebildet zu haben. Über die genaue Lage des neuen Förderschlotes ist noch nichts bekannt. Wenn er sich näher an der Küste befindet, könnten wir tatsächlich noch die Geburt einer neuen Insel erleben.

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El Hierro: Erdbeben M 4.3

Update: Der Tremor ist noch etwas gestiegen und zeigt ungewöhnliche Spitzen, die nicht mit Erdbeben korrellieren.

Auf der Kanareninsel hat sich heute ein Erdbeben der Magnitude 4.3 ereignet. Das Hypozentrum lag in 20 km Tiefe unter der Bucht von El Golfo. Es war das stärkste Beben seit dem 8. Oktober. Der Tremor nahm weiter zu. Die Behörden scheinen sich auf einen weiteren Vulkanausbruch vorzubereiten und verstärken ihre Militärpräsenz auf El Hierro. Zudem schaffen sie Equipment herran, um eine Zeltunterkunft für 2000 Menschen zu errichten. Die derzeitigen Kapazitäten reichen für 500 Evakuierte.

El Hierro: weiterer Anstieg der Seismik

Gestern steigerte sich die Anzahl der Beben unter El Hierro weiter. Insgesamt wurden 153 Beben registriert, 6 davon hatten eine Magnitude größer als 3. Der Tremor nahm etwas zu. Die Beben haben bald wieder das Niveau wie vor Beginn des submarinen Vulkanausbruchs erreicht. Mit weiterer Aktivität kann gerechnet werden.

Eine schöne Grafiksammlung gibt es hier.

Bei youtube ist ein kurzes Video aufgetaucht, dass grünliche Wasserverfärbungen an der Küste in der Bucht von EL Golfo zeigt. Möglicherweise ein Anzeichen dafür, dass sich dort nun auch ein Förderschlot geöffnet hat. Hierbei handelt es sich allerdings noch um eine unbestätigte Spekulation. Hoher Seegang, oder Strömungen können solche Verfärbungen ebenso verursachen.

El Hierro: Vulkaninsel wird erneut von Schwarmbeben erschüttert

Die Kanareninsel kommt nicht zur Ruhe. Gestern wurden 93 Beben registriert, wovon 6 eine Magnitude größer als 3 hatten. Dieser Wert ist der höchste seit Beginn der submarinen Eruption. Die Hypozentren liegen noch in Tiefen um 20 km und deuten darauf hin, dass Magma aus dem Erdmantel aufsteigt. Dieses Magma könnte in einigen Wochen durch den bereits offenen submarinen Schlot ausfließen, oder zu einem neuen Vulkanausbruch führen. Einstweilen nimmt die Energie der Erdbeben zu und es besteht die Möglichkeit, dass Steinschläge etc. ausgelöst werden.

Der Tremor der aktuellen Eruption fluktuiert ein wenig, ist aber auf vergleichbarem Niveau wie in der letzten Woche. Auf dem Seismogramm sind einige Spitzen zu sehen, die von den Erdbeben verursacht werden.

Ein Dank an das IGN für die umfangreiche öffentliche Dokumentation der Messdaten.

Vulkane weltweit

3 Meldungen aus dem spanisch-sprachigen Raum sorgen für Schlagzeilen:

El Hierro: der Tremor ist weiterhin leicht rückläufig, dafür hat die Bebentätigkeit unter der Bucht von El Golfo zugenommen. Gestern erschütterten 63 Beben die Insel. 4 hatten eine Magnitude größer als 3.

Puyehue-Cordón Caulle: der seit Juni aktive Vulkan in Chile stößt weiterhin eine Asche- und Dampfwolke aus, die bis zu 7,5 km hoch gefördert wird. Zudem fließen Lavaströme.

Cerro Hudson: eine größere Eruption des südchilenischen Vulkans wird immer wahrscheinlicher. Gestern wurden aus 3 Öffnungen Dampfwolken ausgespien, die eine Höhe von 1-5 km ( Angaben variiren je nach Quelle) erreicht haben sollen. Zudem steigt der Pegel des Flusses Aysen, was auf Schmelzwasserbildung des gletscherbedeckten Vulkans zurück zu führen ist.

Im Jahr 2008 brach in Patagonien der Vulkan Chaiten aus. Ascheablagerungen und Lahare verstopften den gleichnamigen Fluss, was zu einer Überflutung der Stadt Chaiten führte.

Flutkatastrophen in Thailand und Italien

Italien: Sintflutartige Regenfälle haben in den letzten Tagen für Überschwemmungen in Nordwest-Italien gesorgt. Die Regionen Ligurien und Toskana waren besonders stark betroffen. Die schlammigen Fluten rissen Teile von Häusern fort und unterspülten Straßen. Es starben mindestens 9 Menschen. Zahlreiche Menschen werden noch vermisst; man befürchtet, dass sie ins Meer geschwemmt wurden.

Thailand: In der Hauptstadt Bangkok droht eine größere Katastrophe, als befürchtet. Die Dämme können das Hochwasser des Flusses Chao Phraya nicht mehr standhalten und die Fluten dringen in die Innenstadt vor. Mittlerweile überlegt man dort Straßen aufzureißen und als Ablaufkanäle umzufunktionieren. Der Höhepunkt der Überflutung wird für das Wochenende erwartet.

El Hierro: Aktivität etwas rückläufig

Update: Eine neue Vergleichsgrafik (Bild rechts) zeigt eine Frontalansicht des neuen submarinen Vulkans. Deutlich ist ein Kegel mit Lavastrom zu erkennen. Mich erstaunt ein wenig, dass der Kegel genauso aussieht, wie ein Schlackenkegel aus pyroklastischem Material an Land.

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Während der Öffentlichkeit ein Modell des Ozeanbodens vor El Hierro präsentiert wird auf dem der neue submarine Vulkan zu sehen sein soll, ist auf der Seite earthquake-report.com die Mail eines Lesers zu sehen, der direkt von El Hierro berichtet. Bei dem Leser handelt es sich um einen nicht graduierten Vulkanologen, der schon mit Tazieff unterwegs war. Demnach soll sich der aktive Förderschlot bereits 70 Meter unter der Wasseroberfläche befinden. Der Jacuzzi sei weiterhin aktiv und von Land aus zu beobachten. Zeitweise würden bereits geysirartige Wasserfontänen zu sehen sein. Die Wassertemperatur beträgt nach seinen Aussagen 60 Grad.

Wie gesagt, dabei handelt es sich um inoffizielle, nicht bestätigte Aussagen. Wasserfontänen sollten eigentlich von den Pressefotografen aufgenommen werden. Auf der Grafik sieht man auf jedenfall einige ältere Strukturen, die auf frühere submarine Eruptionen hindeuten.

Zu den Fakten: die Messdaten zeigen heute einen leichten Rückgang des Tremors und auch die Bebenhäufigkeit in Tiefen zwischen 25 – 15 km hat etwas nachgelassen. Entwarnung kann allerdings noch nicht gegeben werden, möglicherweise wird es in den nächsten Wochen einen neuen Eruptionszyklus geben.