Heute morgen ereignete sich eine Ascheeruption aus der Bocca Nuova im zentralen Kraterkomplex. Es war ein kleiner Vulkanausbruch der scheinbar aus einer einzelnen Explosion bestand, die Asche gut 300 m hoch über den Krater aufsteigen ließ.
Die Explosion verursachte ein leichtes Signal auf der Seismik. Zudem zeigt der Tremor derzeit einen steilen Peak, ob dieser mit der Explosion zusammenhängt, oder Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus am neuen SE-Krater ist, ist derzeit unklar.
Zuletzt sorgte die Bocca Nuova im Frühsommer für Schlagzeilen. Über mehrere Tage gab es vereinzelte Ascheeruptionen, die dann in strombolianischer Tätigkeit im Krater gipfelten.
Vulkanausbrüche weltweit
In den letzten Tagen sorgen vor allem Vulkane aus dem spanisch-sprachigen Raum für Schlagzeilen.
Puyehue-Cordón Caulle: Der Vulkan in Südchile ist nun seit 6 Monaten aktiv. Er fördert Lavaströme und eine Aschewolke. Noch immer kommt es zeitweise zur Beeinträchtigung des Flugverkehrs über Südamerika und speziell in Argentinien.
Popocatépetl: der Vulkan in Mexiko produzierte eine Aschewolke, die 4,8 km hoch aufstieg. Um den Vulkan existiert eine 12 km Sperrzone.
El Hierro: die submarine Eruption vor der Kanareninsel geht weiter. Gestern wurden wieder schwimmende Lavabrocken gesichtet. Der Tremor ist moderat, die Zahl der Erdbeben unter El Golfo relativ gering. Dort wurde nun auch eine LiveCam freigeschaltet.
El Hierro: Lava-Zusammensetzung bestimmt
Vorgestern wurden über dem submarinen Förderschlot wieder zahlreiche schwimmende Lavabrocken gesichtet und auch von Mitarbeitern des IGN beprobt. Die heißen Klasten schwammen ca. 1 Stunde lang, bevor sich die Gesteinsporen voll Wasser saugten und untergingen.
Die Klasten bestehen aus 2 unterschiedlich gefärbten Gesteinen. Darüber, dass es sich um 2 Magma-Arten handelt, die sich mixten, habe ich bereits in einem früheren Artikel spekuliert. Nun veröffentlichte das IGN einige Analysedaten: bei dem dunklen Material handelt es sich um einen Basalt mit geringem Siliziumdioxid-Gehalt, wie er für die Laven der Kanaren typisch ist. Das helle Gestein besteht wiederum aus zwei unterschiedlichen Komponenten genauer, aus Trachyt und Rhyolit mit hohem Siliziumdioxid – Gehalt. Wie diese ungewöhnliche Mischung zustande kommt, ist ungeklärt. Die Besonderheit ist hier nicht nur das Magmamingling zwischen einem basischen und einem saurem Magma, sondern dass sich scheinbar zuvor bereits zwei unterschiedliche Magmen mit einem hohen Siliziumdioxid-Gehalt gemischt haben. Diese höher differenzierten Magmen reifen über lange Zeiträume in einer Magmakammer heran und stellen häufig Restschmelzen dar. Der Basalt hingegen dürfte mit Beginn der Erdbeben im Juli relativ schnell aus dem Erdmantel aufgestiegen sein. Häufig entstehen bei Magmamingling-Prozessen Eruptionen mit einem hohen explosiven Potenzial.
Vulkanausbruch: Tungurahua und Marapi
Tungurahua: Der 5023 m hohe Vulkan in den ecuadorianischen Anden ist erneut ausgebrochen. Gut 1,5 Kilometer unterhalb des Gipfelkraters wächst möglicher Weise ein Dom, an dem sich Explosionen ereigneten und pyroklastische Ströme manifestierten. In benachbarten Ortschaften wurde Ascheniederschlag registriert. Die Seismometer zeichneten 4 Erdstöße mittlerer Intensität auf. Die Behörden riefen den Alarmstatus „Orange“ aus.
Marapi: Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra ist erneut ausgebrochen. Es wird von einer 600 m hohen Aschewolke berichtet. Eine 3 km Sperrzone wurde eingerichtet.
Vielfach wird der Vulkan wegen der großen Namensähnlichkeit mit dem Merapi auf Java verwechselt. Dieser ist z.Z. aber nicht aktiv.
El Hierro: submariner Vulkanausbruch geht weiter
Heute Morgen zeigte sich die submarine Eruption, vor der Südküste von El Hierro, von ihrer aktiven Seite. Wie Leser berichteten, war der Jacuzzi besonders aktiv und auf der LiveCam konnte man ein deutliches Aufwallen der Wasseroberfläche erkennen. Zurzeit sieht man dampfende Lavasteine auf dem Wasser schwimmen. Der Tremor ist moderat, mit einigen Spitzen. Die Erdbebenaktivität bewegt sich seit 4 Tagen auf niedrigem Niveau, ähnlich dem Mitte Oktober, kurz bevor die 2. Eruptionsphase begann.
Galeras: Vulkanausbruch befürchtet
Galeras: Der 4276 m hohe Stratovulkan Galeras in Kolumbien steht möglicherweise vor einem Vulkanausbruch. In den letzten Tagen wurden zahlreiche vulkanische Erdbeben registriert und die Alarmstufe „Orange“ wurde ausgerufen. Zuletzt wurden bei einem Ausbruch des Galeras im Jahr 2009 mehr als 8000 Menschen evakuiert. Der Vulkan liegt in unmittelbarer Nähe zur Stadt Pasto.
El Hierro: Auf der Kanareninsel ist es heute vergleichsweise ruhig. Es sind Wasserverfärbungen sichtbar, allerdings kein aktiver Jacuzzi. Der Tremor ist moderat, die Bebentätigkeit gering. Die Bewohner von La Restinga dürfen wieder in ihren Häusern übernachten.
El Hierro: weniger Erdbeben und neue Förderschlote
Am heutigen Tag ereigneten sich bisher die wenigsten Erdbeben seit Beginn der seismischen Aktivität im Juli. Der Tremor bewegt sich auf mittlerem Niveau. In den letzten Tagen öffneten sich weitere submarine Schlote im Las Calmas-Gebiet bei La Restinga. Bilder des Zivilschutzes zeigen mehrere Jacuzzis mit Wasserverfärbungen. Die Schote befinden sich in der Nähe des Eruptionszentrums, dass in den letzten 3 Wochen für Schlagzeilen sorgte.
El Hierro: neuer Förderschlot
Das Intermezzo auf El Hierro war nur von kurzer Dauer! Bereits gestern Nachmittag öffnete sich ein neuer submariner Förderschlot im Las Calmas-Gebiet vor La Restinga. Der neue Schlot hat sich parallel zum Alten gebildet, etwa 300 m von diesem entfernt. Die Distanz zur Küste ist gleich geblieben und somit wahrscheinlich auch die Wassertiefe. Also, alles zurück auf Start und das Warten auf die Geburt einer neuen Insel dauert an.
An der Oberfläche bildete sich zeitweise ein brodelnder Jacuzzi und das Wasser verfärbte sich.
Zugleich nahm die Erdbebenhäufigkeit -und Stärke-unter El Golfo wieder zu. Die Beben liegen nun in geringerer Tiefe als zuvor.
El Hierro: Vulkanische Aktivität rückläufig
Über das Wochenende änderte sich die Tremorstärke auf der Kanareninsel El Hierro mehrmals. Nach einem starken Abfall des Graphen, nahm die Amplitudenstärke am Samstag wieder dramatisch zu. Seit letzter Nacht nahm sie wieder kontinuierlich ab, die Wasserverfärungen gehen ebenfalls zurück, der Jacuzzi ist inaktiv. Es sieht so aus, als würde dem Vulkanausbruch langsam die Puste ausgehen, doch dass kann wieder nur ein weiteres Intermezzo sein.