Gesternabend zeigte der Tremor Signale starker Explosionen am Förderschlot. Heutemorgen ist er dann plötzlich stark zurück gegangen. Ursachen könnten sein, dass der Förderschlot kollabiert ist und derzeit nur wenig Lava austritt, oder dass der Vulkanausbruch langsam ausläuft. Möglich wäre auch eine Neuskalierung der Grafik von Seiten des IGN.
Es bleibt spannend abzuwarten, was als nächstes passiert. Sollte der Förderschlot verstopft sein, kann es gut sein das sich die Lava einen neuen Weg sucht.
Die Tiefenmessungen im Las Calmas Gebiet sind derweilen abgeschlossen. Der aktuelle Förderschlot soll sich in einer Tiefe von ca. 160 m befinden.
El Hierro: submariner Vulkanausbruch ist rückläufig
Der Vulkanausbruch am Meeresboden vor der Südküste von El Hierro hat an Intensität nachgelassen. Zwar tritt noch Lava am Meeresboden aus und dampfende Lavabrocken erreichen die Wasseroberfläche, aber Tremor und Erdbebentätigkeit sind deutlich zurück gegangen. Derzeit scheint kein neues Magma mehr vom Erdmantel aus aufzusteigen. Allerdings ist die Hangneigung der Vulkaninsel an vielen Stellen erhöht, was darauf hindeutet, dass sich noch Magma in der Magmakammer befindet. Ob- und wo es austreten wird ist ungewiss.
Gamalama: Vulkanausbruch in Indonesien
Auf der indonesischen Insel Ternate ist der 1715 m hohe Vulkan Gamalama ausgebrochen. Am Sonntagabend spie der Vulkan in einer Explosion Vulkanasche in die Luft. Diese regnete auf den Dörfern rund um den Vulkan nieder. Am Gipfel sei zudem rot glühende Lava zu sehen gewesen. Zahlreiche Menschen aus der Umgebung flüchteten vor dem Vulkanausbruch.
Der Gamalama war zuletzt 2003 ausgebrochen.
Vulkanausbrüche weltweit
Kilauea: am Vulkan auf Hawaii erreichte ein Lavastrom zum ersten Mal seit Monaten wieder die Küstenebene. Mit etwas Glück wird es bald wieder einen spektakulären „ocean entry“ geben.
Grimsvötn: Jón Frimann berichtet vom harmonischen Tremor am Grimsvötn. Dieser ist ein Indikator für einen möglicher Weise bevorstehenden Ausbruch des subglazialen Vulkans auf Island. Allerdings fand hier der letzte Vulkanausbruch erst vor 7 Monaten statt. Ein so kurzes Pausenintervall wäre sehr ungewöhnlich für den Grimsvötn.
El Hierro: der Tremor ist z.Z. relativ stark und weist einige Spitzen auf, die auf Explosionen hindeuten. An der Wasseroberfläche ist davon allerdings nichts zu sehen. Am Wochenende stiegen vereinzelt dampfende Lavabrocken auf. Die Erdbebentätigkeit war sehr gering.
Ätna: Ascheeruption aus der Bocca Nuova
Heute morgen ereignete sich eine Ascheeruption aus der Bocca Nuova im zentralen Kraterkomplex. Es war ein kleiner Vulkanausbruch der scheinbar aus einer einzelnen Explosion bestand, die Asche gut 300 m hoch über den Krater aufsteigen ließ.
Die Explosion verursachte ein leichtes Signal auf der Seismik. Zudem zeigt der Tremor derzeit einen steilen Peak, ob dieser mit der Explosion zusammenhängt, oder Anzeichen eines bevorstehenden Paroxysmus am neuen SE-Krater ist, ist derzeit unklar.
Zuletzt sorgte die Bocca Nuova im Frühsommer für Schlagzeilen. Über mehrere Tage gab es vereinzelte Ascheeruptionen, die dann in strombolianischer Tätigkeit im Krater gipfelten.
Vulkanausbrüche weltweit
In den letzten Tagen sorgen vor allem Vulkane aus dem spanisch-sprachigen Raum für Schlagzeilen.
Puyehue-Cordón Caulle: Der Vulkan in Südchile ist nun seit 6 Monaten aktiv. Er fördert Lavaströme und eine Aschewolke. Noch immer kommt es zeitweise zur Beeinträchtigung des Flugverkehrs über Südamerika und speziell in Argentinien.
Popocatépetl: der Vulkan in Mexiko produzierte eine Aschewolke, die 4,8 km hoch aufstieg. Um den Vulkan existiert eine 12 km Sperrzone.
El Hierro: die submarine Eruption vor der Kanareninsel geht weiter. Gestern wurden wieder schwimmende Lavabrocken gesichtet. Der Tremor ist moderat, die Zahl der Erdbeben unter El Golfo relativ gering. Dort wurde nun auch eine LiveCam freigeschaltet.
El Hierro: Lava-Zusammensetzung bestimmt
Vorgestern wurden über dem submarinen Förderschlot wieder zahlreiche schwimmende Lavabrocken gesichtet und auch von Mitarbeitern des IGN beprobt. Die heißen Klasten schwammen ca. 1 Stunde lang, bevor sich die Gesteinsporen voll Wasser saugten und untergingen.
Die Klasten bestehen aus 2 unterschiedlich gefärbten Gesteinen. Darüber, dass es sich um 2 Magma-Arten handelt, die sich mixten, habe ich bereits in einem früheren Artikel spekuliert. Nun veröffentlichte das IGN einige Analysedaten: bei dem dunklen Material handelt es sich um einen Basalt mit geringem Siliziumdioxid-Gehalt, wie er für die Laven der Kanaren typisch ist. Das helle Gestein besteht wiederum aus zwei unterschiedlichen Komponenten genauer, aus Trachyt und Rhyolit mit hohem Siliziumdioxid – Gehalt. Wie diese ungewöhnliche Mischung zustande kommt, ist ungeklärt. Die Besonderheit ist hier nicht nur das Magmamingling zwischen einem basischen und einem saurem Magma, sondern dass sich scheinbar zuvor bereits zwei unterschiedliche Magmen mit einem hohen Siliziumdioxid-Gehalt gemischt haben. Diese höher differenzierten Magmen reifen über lange Zeiträume in einer Magmakammer heran und stellen häufig Restschmelzen dar. Der Basalt hingegen dürfte mit Beginn der Erdbeben im Juli relativ schnell aus dem Erdmantel aufgestiegen sein. Häufig entstehen bei Magmamingling-Prozessen Eruptionen mit einem hohen explosiven Potenzial.
Vulkanausbruch: Tungurahua und Marapi
Tungurahua: Der 5023 m hohe Vulkan in den ecuadorianischen Anden ist erneut ausgebrochen. Gut 1,5 Kilometer unterhalb des Gipfelkraters wächst möglicher Weise ein Dom, an dem sich Explosionen ereigneten und pyroklastische Ströme manifestierten. In benachbarten Ortschaften wurde Ascheniederschlag registriert. Die Seismometer zeichneten 4 Erdstöße mittlerer Intensität auf. Die Behörden riefen den Alarmstatus „Orange“ aus.
Marapi: Der Vulkan auf der indonesischen Insel Sumatra ist erneut ausgebrochen. Es wird von einer 600 m hohen Aschewolke berichtet. Eine 3 km Sperrzone wurde eingerichtet.
Vielfach wird der Vulkan wegen der großen Namensähnlichkeit mit dem Merapi auf Java verwechselt. Dieser ist z.Z. aber nicht aktiv.
El Hierro: submariner Vulkanausbruch geht weiter
Heute Morgen zeigte sich die submarine Eruption, vor der Südküste von El Hierro, von ihrer aktiven Seite. Wie Leser berichteten, war der Jacuzzi besonders aktiv und auf der LiveCam konnte man ein deutliches Aufwallen der Wasseroberfläche erkennen. Zurzeit sieht man dampfende Lavasteine auf dem Wasser schwimmen. Der Tremor ist moderat, mit einigen Spitzen. Die Erdbebenaktivität bewegt sich seit 4 Tagen auf niedrigem Niveau, ähnlich dem Mitte Oktober, kurz bevor die 2. Eruptionsphase begann.