Ätna: Schwarmbeben

Am 21.05. begann am Ätna ein Schwarmbeben. Die Hyppozentren liegen auf der Ostflanke, unweit der Ortschaft Zafferana in nur 3-6 km Tiefe. Das bisher stärkste Beben ereignete sich gestern und hatte eine Magnitude von 3,4. Die Beben sind auf Seismik und Tremorgrafik des INGV zu erkennen.

Über die Ursache der Beben lässt sich momentan nur spekulieren. Im Jahr 2002 kündigte eine Bebenserie in geringer Tiefe die große Flankeneruption an. Damals zerstörte ein stärkeres Erdbeben Gebäude in Milo und Umgebung.

Kamtschatka: schweres Seebeben

Vor der Westküste Kamtschatkas gab es heute ein schweres Seebeben der Magnitude 8.2. Das Hyopzentrum lag in ca. 600 km Tiefe im Okhotskischen Meer. Aufgrund der enormen Tiefe gab es weder einen Tsunami, noch sind mit irgendwelchen Schäden zu rechnen. Allerdings waren die Erschütterungen selbst in Japan und China zu spüren. Das Beben stand nicht in direktem Zusammenhang mit den Schwarmbeben vor der Ostküste Kamtschatkas.

Der Bebenherd lag tief im Erdmantel, wo normalerweise keine Erdbeben stattfinden. Nur an wenigen Subduktionszonen taucht besonders alte -und damit kalte- Erdkruste in den Mantel ab, die in großen Tiefen noch fest genug ist um spröde brechen zu können und somit Erdbeben hervorzurufen. Ansonsten hat das Krustenmaterial Temperaturen die über 750 Grad liegen und das Gestein verhält sich dann plastisch. In diesem Fall ist es ein Stück alte „Pazifische Platte“ die unter die „Okhotskische Mikroplatte“ abtaucht. (Quelle: Professor Frederik Tilmann vom GFZ)

Shiveluch: Aschewolke

Aus dem Dom des Vulkans auf Kamtschatka stieg heute eine Aschewolke auf. Sie erreichte eine Höhe von 4 Kilometern. Durch die Eruption entstand eine 30 Meter tiefe Fraktur in der Kuppel des Domes.

Die Aktivität des Vulkans begann im Jahr 2009. Seitdem kommt es immer wieder zu explosiven Ascheeruption und der Bildung Pyroklastischer Ströme.

 

Vulkane und Erdbeben weltweit

Costa Rica: der Vulkan Turrialba  hat seine seismische Aktivität laut Presseberichten dramatisch erhöht. Vulkanologen halten einen Vulkanausbruch für möglich.

Chile: bereits am 20. Mai ereignete sich vor der chilenischen Küste ein Seebeben der Magnitude 6,8. Das Hypozentrum lag in nur 10 km Tiefe. Berichte über Schäden liegen nicht vor.

Peru: ein Erdbeben der Magnitude 5,7 erschütterte den Süden des Landes. Das Hypozentrum lag in 47,1 km Tiefe. In der Region Apurimac wurden 30 Häuser beschädigt, oder zerstört.

Pavlof: Eruption geht weiter

Pavlof am 16. Mai. © AVODer Vulkanausbruch in Alaska geht auf leicht verringerten Niveau weiter. Das AVO berichtet, dass weniger Asche- und Dampf ausgestoßen wird. Allerdings werden glühende Schlacken explosiv gefördert, die in Kraternähe niedergehen. Ein Lavastrom fließt über den Vulkanhang, allerdings ohne so stark mit Schmelzwasser zu reagieren wie zu Beginn der Eruption am 13. Mai. Trotzdem kommt es in benachbarten Siedlungen zu leichtem Asche-Niederschlag. Der Tremor bewegt sich auf mittlerem Niveau und ist stabil. Der Alarmstatus ist „orange“.

Kamtschatka: Schwarmbeben

Wenige Kilometer vor Kamtschatkas Hauptstadt Petropavlovsk-Kamtchatskiy ereignet sich eine Serie von Seebeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 6. Es liegen keine Berichte über Schäden vor. Die Tiefe des stärksten Beben lag bei 10 Kilometern. Es gab aber auch eine Reihe von Beben in 50 – 40 km Tiefe. Einige dieser Beben hatten eine Magnitude zwischen 5 und 6.

Auf Kamtschatka machte dieses Jahr der Tolbatschik von sich reden. Aktiv sind zudem Shiveluch und Kizimen. Erdbeben können Vulkanausbrüche auslösen, mal gespannt, ob die Bebenserie einen Einfluss auf die Aktivität der Vulkane hat.

Japan: Seebeben M 6,1

50 Kilometer vor der japanischen Präfektur Fukushima kam es zu einem Seebeben der Magnitude 6,1. Das Hypozentrum lag in 60 km Tiefe. Dieser Tiefe ist es wohl zu verdanken, dass kein Tsunami entstand.

Das Beben fand in der gleichen Region statt, wie das verheerende Japanbeben im März 2011. Damals richteten Beben und Tsunami große Zerstörungen an. Es kam zur Kernschmelze des Atomreaktors Fukushima. Das neuerliche Beben zeigt, wie gefährdet der Atomreaktor ist.

Pavlof: Lavastrom und Explosionen

Seit einigen Tagen ist der 2518 m hohe Pavlof in Alaska aktiv. Das AVO berichtet von Asche,- und Gaswolken, die bis zu 6 km hoch aufsteigen. Zudem wird ein Lavastom gefördert. Durch Interaktion von Lava mit Schmelzwasser kommt es zu Schutt- und Aschelawinen. Stärkere Explosionen sind möglich.

Popocatepetl: Domwachstum

Krater und Dom. ©CENAPREDCENAPRED unternahm einen Observierungsflug über den Popocatepetl und entdeckte einen Lavadom, der im Krater des Vulkans wächst. Der Dom soll einen Durchmesser von 350 m haben und eine Höhe von 50 m. Nach einer Eruption gestern Morgen, bei der eine Aschewolke aufstieg, schrumpfte der Dom etwas. Das Bild zeigt den Dom vor der Eruption.

Meiner Meinung nach ist der Dom noch zu klein, um eine wirklich gefährliche Eruption mit pyroklastischen Strömen zu produzieren, die das Umfeld des Vulkans zerstören. Dennoch kann es zu starken Explosionen mit Ascheausstoß kommen. Asche kann auf die Ortschaften niederregnen und das öffentliche Leben lähmen. Sollte der Dom den Krater ausfüllen und über ihn hinaus wachsen, besteht ein großes Zerstörungspotenzial.